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Luftaufnahme der Skyline der Stadt Dubai mit dem höchsten Turm der Welt

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Immer mehr Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer leben in den Golfstaaten. Innerhalb nur eines Jahres hat ihre Zahl um 23% zugenommen.

Zudem berichte ich heute über die jüngste Umfrage der SRG, die der Schweiz den Puls gemessen hat, über die neue Roadmap für das verschüttete Bergdorf Blatten und das zurechtgestutzte Drohnenprojekt der Schweizer Armee.

Herzliche Grüsse aus Bern

Der Schweizer Pavillon an einer Weltausstellung, der wie ein verspiegelter Würfel aussieht
Der Schweizer Pavillon an der Expo 2020 in Dubai, die wegen der Covid-19-Pandemie auf 2021 verschoben worden war. Keystone / Valentin Flauraud

Die Wüste ruft: Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer zieht es in die sonnigen Golfstaaten – denn diese Länder locken mit attraktiven Jobs, steuerfreien Einkommen und einem modernen Lebensstil.

«Ist der Nahe Osten das neue Auswanderungs-Sehnsuchtsziel?», fragt heute der Blick. Die Zahlen sprechen für sich: Die Schweizer Bevölkerung in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ist innerhalb eines Jahres um satte 23% gewachsen – von 3400 Personen Ende 2023 auf 4200 Ende 2024.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass viele multinationale Unternehmen hier ihre regionalen Zentren haben und hochqualifizierte Jobs anbieten. Ausserdem gibt es keine Einkommenssteuer, was natürlich attraktiv wirkt. Auch kleinere Golfstaaten wie Oman und Katar versuchen mit besonderen Anreizprogrammen, neue Talente anzuziehen. Dazu gehören etwa langfristige Aufenthaltsgenehmigungen.

Während der Nahe Osten immer beliebter wird, erschweren westliche Länder wie die USA, Deutschland, Grossbritannien oder Spanien die Einwanderung mit strengeren Visa-Regeln immer mehr.

Menschen geniessen das sonnige Wetter und laufen auf einer Strasse
Ist die Schweiz eine Insel der Glückseligen? Ein Grossteil der Befragten würde das wohl unterschreiben. Keystone / Ti-Press / Massimo Piccoli

Die Schweiz präsentiert sich als Insel des Glücks: Die Mehrheit der Bevölkerung ist mit ihrem Leben sehr zufrieden, doch finanzielle Sorgen und Leistungsdruck bleiben echte Herausforderungen.

Vier von fünf Personen in der Schweiz sind mit ihrem eigenen Leben zufrieden. Das zeigt die jüngste Umfrage der SRG – zu der auch Swissinfo gehört. Über 55’000 Menschen haben daran teilgenommen. Besonders das Privatleben trägt zur Zufriedenheit bei, «obwohl in letzter Zeit eine Krise auf die andere folgte und manches in der Welt aus den Fugen geraten ist», wie unser Kollege Marco Morell schreibt.

Das bedeutet aber auch, dass ein Fünftel der Bevölkerung mit ihrem Leben unzufrieden ist. Laut der Umfrage sind dies vor allem Menschen, die unter dem hohen Schweizer Preisniveau, an gesundheitlichen Problemen oder unter dem Leistungsdruck in der Gesellschaft leiden.

Verdüstert hat sich der Blick in die Zukunft, besonders in Bezug auf das künftige Leben der eigenen Kinder. Und auch das Fundament gemeinsamer Werte, das die Schweiz zusammenhält, ist schwächer geworden.

Blick auf ein grösstenteils verschüttetes Dorf in einem Bergtal, im Hintergrund ist ein See zu sehen, der durch den Bergsturz entstanden ist
Blick auf das grösstenteils verschüttete Dorf Blatten im Lötschental. Im Hintergrund ist der See zu sehen, der durch den Bergsturz entstanden ist. Keystone / Michael Buholzer

Am 28. Mai 2025 verschüttete der Bergsturz von Blatten fast das ganze Dorf im Walliser Lötschental. Nun wurde die Roadmap für den Wiederaufbau präsentiert. Bis 2029 soll das «neue Blatten» stehen.

Neue Häuser, eine grosse Brücke und ein Schutzdamm: Das Bergdorf Blatten soll wieder aufgebaut werden – aber an einem sicheren Ort, hiess es bei der Präsentation am Mittwochabend. Denn noch immer gibt es Bewegungen am Nesthorn, von wo ein Teil des Bergs und des Birchgletschers das Dorf verschüttet hatten.

Wo genau das neue Dorf entstehen soll, ist noch unklar. Allerdings wird das nicht weit vom ursprünglichen Dorfkern entfernt sein. Seit mehreren Wochen sind bereits Räumungs- und Sicherungsarbeiten im Gang.

Um die Bauarbeiten zu beschleunigen, hat der Kanton das Notrecht ausgerufen. «Der Fahrplan ist sehr sportlich, aber machbar. Wir müssen die Ärmel hochkrempeln, vorwärtsgehen», sagte Gemeindepräsident Matthias Bellwald gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung.

Eine Drohne auf einem Armeeflugplatz
Eine Drohne des Aufklärungsdrohnensystems 15 der Schweizer Armee auf dem Armeeflugplatz in Emmen. Keystone / Urs Flüeler

Der Bundesrat stutzt dem krisengeschüttelten Drohnenprojekt der Armee die Flügel. Es soll verkleinert werden, auf gewisse Funktionen will die Regierung verzichten.

«300 Millionen und nur Probleme», titelt die Aargauer Zeitung heute. Am Vormittag hat Verteidigungsminister Martin Pfister über das weitere Vorgehen beim Kauf von sechs israelischen Aufklärungsdrohnen ADS 15 informiert.

Die neuen Drohnen, von denen sich erst fünf der sechs bestellten Maschinen in der Schweiz befinden – die letzte soll bis Ende Jahr ausgeliefert werden –, sind trotz jahrelanger Entwicklung immer noch nicht im Einsatz. Die Lieferfirmen hätten «vertragliche Meilensteine wiederholt nicht eingehalten», hiess es beim Bundesamt für Rüstung Armasuisse.

Man sei vor den Optionen Übungsabbruch oder Redimensionierung des Projekts gestanden, sagte Pfister: «Weitermachen wie bisher ist keine Option.» Die Regierung will nun auf gewisse Funktionen der Drohnen verzichten: kein automatisches Ausweichsystem, kein System für GPS-unabhängige Starts und kein Enteisungssystem.

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