The Swiss voice in the world since 1935
Top Stories
Schweizer Demokratie
Newsletter
epa12255170 Former trader Tom Hayes arrives at the Supreme Court in London, Britain, 23 July 2025. The UK Supreme Court is set to rule on traders' rate-rigging conviction appeals. Former traders Tom Hayes and Carlo Palombo were convicted of interest rate benchmark manipulation in 2015 and 2019, respectively, with the Court of Appeal twice dismissing appeals against each of their convictions. They are asking the Supreme Court to quash the convictions, which the Serious Fraud Office opposes. EPA/ANDY RAIN

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Die juristischen Auseinandersetzungen der UBS gehen weiter. Ein ehemaliger Mitarbeiter, den die Bank für die Manipulation des Libor-Zinssatzes verantwortlich gemacht hatte, fordert nun 400 Millionen Dollar Schadenersatz.

Heute war auch Sitzungstag für den Bundesrat, der beschlossen hat, den Internetgiganten die Daumenschrauben anzulegen.
Am Ende dieser Auswahl sprechen wir zudem über die dramatischen Folgen, die ein schlecht verstautes Fonduerechaud haben kann.

Viel Spass beim Lesen!

Künftig müssen soziale Netzwerke in der Schweiz ihre Seriosität unter Beweis stellen.
Künftig müssen soziale Netzwerke in der Schweiz ihre Seriosität unter Beweis stellen. Keystone / Urs Flueeler

Der Bundesrat fordert mehr Transparenz von grossen digitalen Plattformen wie Google, Meta, X oder TikTok. Er hat einen Entwurf zur Stärkung der Regulierung in diesem Bereich in die Vernehmlassung gegeben.

Die Regierung will die Rechte der Nutzer:innen dieser Plattformen schützen. Insbesondere will sie die Internetgiganten dazu verpflichten, die betroffenen Personen zu informieren, wenn sie Inhalte löschen oder sperren, und ihre Entscheidungen zu begründen.

Ausserdem soll ein Verfahren eingeführt werden, mit dem bestimmte, mutmasslich illegale Inhalte einfach gemeldet werden können. Die Plattformen müssen einen gesetzlichen Vertreter in der Schweiz benennen, wenn sich der Sitz des Unternehmens im Ausland befindet. Der Bundesrat will damit gegen die Verbreitung von Verleumdungen, Beleidigungen sowie gegen Diskriminierung und Aufstachelung zum Hass vorgehen.

Der Entwurf wurde in Bern mit Spannung erwartet. Der Bundesrat hatte eine Entscheidung in dieser Angelegenheit mehrfach verschoben. Die laufenden Diskussionen mit den USA über Zölle waren damals als Grund für eine weitere Verschiebung angeführt worden, eine Verzögerung, die im Bundeshaus für Unmut gesorgt hatte.

Tom Hayes wirft der UBS vor, ihn zum «perfekten Sündenbock» gemacht zu haben.
Tom Hayes wirft der UBS vor, ihn zum «perfekten Sündenbock» gemacht zu haben. EPA/FACUNDO ARRIZABALAGA

Die UBS steht erneut im Mittelpunkt des Interesses. Sie wird gegen die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zu den AT1-Anleihen Berufung einlegen.

Beim Verkauf der Credit Suisse an die UBS wurden Wertpapiere im Wert von 16 Milliarden Franken annulliert. Mitte Oktober hob das Bundesverwaltungsgerichts diese Entscheidung auf, da es der Ansicht war, dass die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) keine rechtliche Grundlage dafür hatte.

Die UBS hat heute angekündigt, gegen diese Entscheidung Berufung einzulegen, und sich damit mit der Finma verbündet, um den Rettungsplan für die Credit Suisse zu verteidigen.

Die UBS ist daneben in einen Skandal um eine betrügerische Manipulation des Libor-Zinssatzes verwickelt, der für Interbankenkredite verwendet wird. Die Bank wird von einem ehemaligen Händler verklagt. Dieser war von der UBS zum Schutz der Bank als «böswilliger Drahtzieher» der Affäre dargestellt worden. Nun fordert er von seinem ehemaligen Arbeitgeber 400 Millionen Dollar Schadenersatz.

Heute wurde auch bekannt: Die Bank verzeichnete im dritten Quartal einen deutlichen Ergebnisanstieg. Ende September wies sie einen Nettogewinn von 2,5 Milliarden Dollar aus, was einem Anstieg von 74% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die UBS gibt ausserdem an, Fortschritte bei der Integration der Credit Suisse erzielt zu haben.

Philipp Matthias Bregy, Präsident der Mitte
Philipp Matthias Bregy, Präsident der Mitte. Keystone / Alessandro Della Valle

Nach der FDP und der SVP hat nun auch die Mitte ihre Position zu den neuen Abkommen zwischen der Schweiz und der EU klargestellt. Der Parteipräsident Philippe Matthias Bregy bezeichnete sie als «akzeptabel».

«Dieses Abkommen begeistert uns nicht, aber es ist wichtig, die Beziehungen zur EU auf der Grundlage klarer Regeln aufrechtzuerhalten», erklärte Philippe Matthias Bregy im Interview.

Seiner Meinung nach sind jedoch auf nationaler Ebene Verbesserungen erforderlich, insbesondere in Bezug auf die Steuerung der Zuwanderung und die dynamische Übernahme von Rechtsvorschriften.

Der Mitte-Präsident fordert, den Spielraum bei der Umsetzung europäischer Normen «systematisch zu nutzen». «Die Schweiz ist zu oft der Musterschüler des europäischen Rechts. Wir erwarten mehr Kreativität und Flexibilität, um das Beste aus der Situation zu machen», sagt er.

Die neuen Abkommen mit der EU wurden von den Parteien, Verbänden und Organisationen mit Ausnahme der SVP insgesamt positiv aufgenommen. Die Vernehmlassung endet am 31. Oktober.

Am frühen Morgen des 19. September 2022, nach einer Nacht voller Löscharbeiten, war das Restaurant Glacier 3000 vollständig niedergebrannt.
Am frühen Morgen des 19. September 2022, nach einer Nacht der Löscharbeiten, war das Restaurant Glacier 3000 vollständig niedergebrannt. Keystone / Laurent Gillieron

Die Ursache für den Brand, der das Restaurant Botta im Glacier 3000 in Les Diablerets zerstört hatte, konnte ermittelt werden. Und sie ist sehr typisch für die Schweiz: Ein Fondue-Rechaud war die Ursache für dieses Unglück.

In der Nacht vom 18. auf den 19. September 2022 war der obere Teil der Bergstation der Seilbahn Glacier 3000 in Flammen aufgegangen. Das brennende Gebäude auf dem Gipfel des Berges sah mitten in der Nacht aus wie ein riesiger Fondue-Rechaud. Bei dem Drama gab es keine Verletzten, aber die Feuerwehr brauchte 23 Stunden, um die Flammen unter schwierigen Bedingungen unter Kontrolle zu bringen.

Ironischerweise ergab die strafrechtliche Untersuchung, dass sich das Feuer aufgrund des Brennspirits eines noch brennenden Fondue-Rechauds ausbreitete, das auf andere Geräte gestapelt worden war, wie 24 heures und Le Temps gestern berichteten. Dabei enthielt die Gebrauchsanweisung eine illustrierte Warnung, die darauf hinwies, dass Gegenstände nicht gestapelt werden dürfen.

Die damals zuständige Restaurantleiterin wurde wegen fahrlässiger Brandstiftung vor Gericht gestellt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor, sich nicht «um das Schicksal der neuen Geräte» gekümmert zu haben, die einige Wochen zuvor geliefert worden waren. Sie habe «ihre Sorgfaltspflichten in Bezug auf die Überwachung, Unterweisung oder Delegation der ihr obliegenden Aufgaben missachtet».

Meistgelesen
Swiss Abroad

Meistdiskutiert

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft