Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Das Zollabkommen mit den USA ist weiterhin das beherrschende Thema in den Schweizer Nachrichten. Am Montag beschäftigen sich die Medien vor allem mit den praktischen Aspekten des mit Donald Trump vereinbarten "Deals".
Weitere Themen unserer Nachrichtenauswahl sind das Schicksal alter Reifen, das beste Fondue der Welt und das Einkommen der Schweizer Haushalte.
Viel Spass beim Lesen!
Bern und Washington haben eine Einigung über die Zölle erzielt: Schweizer Produkte, die in die USA importiert werden, sollen mit 15% und nicht mehr mit 39% besteuert werden. Die Medien begrüssen die Einigung, sind aber nicht begeistert, wie beispielsweise die Freiburger Zeitung La Liberté, die von einem «Pyrrhussieg» spricht. Die Schweiz hat einen «Frieden mit bitterem Beigeschmack» unterzeichnet, so Le Monde.
Im Allgemeinen herrscht ein Gefühl der Erleichterung: Die Senkung der Zölle wird der Schweizer Exportindustrie eine Verschnaufpause verschaffen. Der Zollsatz von 39%, einer der höchsten überhaput, war eindeutig ein grosser Nachteil für Schweizer Produkte. Durch die Senkung des Zollsatzes auf 15% wird die Schweizer Industrie nun mit der europäischen Industrie gleichgestellt. Das ist zwar nicht ideal, aber ein Fortschritt.
Nach dem ersten Ausatmen beschäftigten sich die Medien an diesem Montag ausführlich mit dem Inhalt des Abkommens. Und dieses Mal herrscht ein Gefühl des Misstrauens vor. Der Tages-Anzeiger bringt die allgemeine Stimmung auf den Punkt, indem er schreibt: «Die Vereinbarung mit den USA enthält brisante Punkte, die die Regierung verharmlost.» Die Medien berichten unter anderem, dass die Schweiz die US-Standards für Autos anerkennen muss, dass sie sich verpflichtet, US-Tech-Giganten nicht gesondert zu besteuern, dass sie mehr umstrittene Agrarprodukte (wie Chlorhühnchen) importieren muss und dass sie möglicherweise US-Sanktionen übernehmen muss.
Die Medien weisen schliesslich darauf hin, dass noch nichts in Stein gemeisselt ist. Bisher handelt es sich nur um eine Absichtserklärung und die Verhandlungen könnten sich angesichts der Forderungen der USA noch lange hinziehen. Und vor allem muss man mit der etwas wechselhaften Stimmung des Mieters im Weissen Haus rechnen.
Darüber hinaus soll die UBS derzeit mit den US-Behörden über eine mögliche Verlegung ihres Hauptsitzes in die USA diskutieren, als Reaktion auf die neuen Kapitalanforderungen des Bundes (zusätzliche 23 Milliarden US-Dollar). Die Financial Times berichtet, dass der UBS-Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher seit mehreren Monaten mit Finanzminister Scott Bessent in Kontakt steht und dass die Regierung Trump nichts gegen diese Option einzuwenden hätte. Die UBS dementiert offiziell jegliche Abwanderungspläne und bekräftigt, eine globale Bank mit Sitz in der Schweiz bleiben zu wollen.
In der Schweiz muss für jeden weggeworfenen Reifen eine Recyclinggebühr von zwei bis fünf Franken bezahlt werden. Dieses System hat zum Ziel, dass Altreifen ordnungsgemäss entsorgt werden. Dies ist jedoch bei weitem nicht immer der Fall. Journalisten von RTS und RSI kamen auf die Idee, Reifen, die bei Garagisten in der Romandie und im Tessin abgegeben wurden, mit Peilsendern zu versehen, was die Existenz eines illegalen Handels aufdeckte.
In der Schweiz werden jedes Jahr 6 Millionen Altreifen entsorgt. Reifen mit einem Profil von weniger als 1,6 Millimetern müssen vernichtet werden und dürfen weder runderneuert noch exportiert werden. Von den 70’000 Tonnen Altreifen, die jedes Jahr entsorgt werden, werden zwischen 30’000 und 40’000 Tonnen gesetzeskonform entsorgt, indem sie in den Hochtemperaturöfen von Zementwerken verbrannt werden. Etwa 15’000 Tonnen werden legal exportiert, doch es ist nicht bekannt, was mit dem Rest geschieht.
Journalisten von RTS und RSI haben 13 Reifen mit Peilsendern versehen. Das Ergebnis: Fünf davon wurden legal recycelt und zwei wurden illegal in Afrika gefunden. Die restlichen sechs Tracker hörten während des Transports auf zu senden, so dass ihr Bestimmungsort nicht ermittelt werden konnte. Die Ermittlungen deckten jedoch einen illegalen Reifenhandel auf, der hauptsächlich nach Afrika führte.
In Afrika werden gebrauchte Schweizer Reifen zu Preisen zwischen 7 und 20 Franken weiterverkauft. Einer der mit einem Tracker versehenen Reifen wurde auf einem Auto montiert gefunden, das in der Hauptstadt von Togo unterwegs war. In Afrika können gebrauchte Reifen noch maximal ein bis zwei Jahre lang verwendet werden. Danach werden sie häufig weggeworfen, was ein grosses Umweltproblem darstellt.
Im Ausland wird das Einkommen der Schweizerinnen und Schweizer oft als hoch angesehen. Und die neuesten Zahlen, die das Bundesamt für Statistik am Montag vorgestellt hat, dürften diese Sichtweise nicht ändern. Nach den Berechnungen des Bundesamtes betrug das durchschnittliche verfügbare Einkommen der Schweizer Haushalte 7186 Franken pro Monat im Jahr 2023 und war damit praktisch identisch mit dem des Vorjahres.
Das verfügbare Einkommen erhält man, indem man alle Haushaltseinkommen (Löhne, Renten und Pensionen) zusammenzählt und davon die obligatorischen Ausgaben wie Steuern abzieht. Die Zahlen zeigen, dass die Haushaltseinkommen vor allem aus Löhnen (73,6%), Renten und Sozialleistungen (20,8%) stammen. Das Einkommen aus Vermögen bleibt also «marginal» und beträgt nur bei einem von sieben Haushalten mehr als 4,5%.
Die obligatorischen Ausgaben machen fast ein Drittel (30,5%) des Bruttoeinkommens aus, was durchschnittlich 3154 Franken pro Monat entspricht. Die grössten Belastungen für die Haushalte sind Steuern (12%), Sozialversicherungsbeiträge (10,3%) und Krankenversicherungsprämien (6,7%). Was die Konsumausgaben betrifft, so machten diese mit durchschnittlich 5049 Franken fast die Hälfte (48,8%) des Bruttoeinkommens aus. Den grössten Posten der Konsumausgaben bildeten die Miete und die Energiekosten, die im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen waren.
Nach Berücksichtigung aller Ausgaben blieb ein durchschnittlicher Betrag von 1736 Franken pro Monat (oder 16,8% des Bruttoeinkommens) für Ersparnisse übrig. All diese Zahlen lassen auf eine recht günstige Situation für die Schweizer Haushalte schliessen. Das Bundesamt für Statistik weist jedoch darauf hin, dass es sich hierbei nur um Durchschnittswerte handelt. In der Realität lagen 61% der Haushalte unter diesem durchschnittlichen verfügbaren Einkommen. Darüber hinaus zeigen die Zahlen, dass die Ausgaben immer höher werden.
In der Schweiz und im Ausland wird das Fondue oft als das Schweizer Nationalgericht bezeichnet. Dies trifft wahrscheinlich auch zu, wenn man die Berichterstattung über die Fondue-Weltmeisterschaft betrachtet. Viele Schweizer Medien widmeten dem Ereignis, das am Wochenende in dem kleinen Waadtländer Dorf Tartegnin stattfand, viel Aufmerksamkeit.
Der Wettbewerb endete mit einem helvetischen Doppelerfolg. «Wie kann es anders sein», bemerkt übrigens SRF. Bei den Profis holte sich Benedikt Wüthrich von der Käserei in Ecoteaux (Waadt) nach einem ersten Erfolg 2017 erneut den Titel. Bei den Amateuren ging der Titel an Frédéric und Lucie Gay aus Thônex (Genf). Die Fondues wurden nach fünf Kriterien bewertet: Geschmack, Aussehen, Konsistenz, Homogenität und Gesamteindruck.
Die Fondue-Weltmeisterschaft findet alle zwei Jahre statt. An der fünften Ausgabe nahmen fast 200 Teilnehmer teil, davon 70% Amateure. Die Teilnehmer kamen hauptsächlich aus der Schweiz, aber nicht nur. Auch Frankreich, Kanada und Brasilien waren vertreten. Die Organisation berichtet, dass die Berichterstattung ausländischer Medien «stark ansteigt». In diesem Jahr waren ein niederländisches Fernseh-Team sowie mehrere französische Sender vor Ort.
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