Heute in der Schweiz
Liebe Leserinnen und Leser,
Bankgeschäfte lassen sich immer häufiger direkt vom Smartphone aus erledigen. Doch wie Sie nun lesen, gefällt diese Entwicklung nicht allen.
Weitere Themen heute: Gaza, das den Bundesrat beschäftigt, und die Frage des Overtourismus auf dem "Dach Europas".
Gute Lektüre!
Das Smartphone wird immer mehr zum Zahlungsmittel.
Online-Banking macht in der Schweiz einen weiteren Schritt. Die Plattform bLink von SIX ist für Privatkunden gestartet. Acht grosse Banken – darunter UBS, PostFinance sowie die Kantonalbanken Zürich und Waadt – sind bereits dabei. Ziel: 30 Finanzinstitute und zwei Fintechs.
Die Plattform bündelt Konten verschiedener Banken und Drittanbieter in einer App. Nutzer können dort Transaktionen ausführen. Vergleichbar mit einer Mail-App, die mehrere Konten verwaltet.
Im Ausland ist die Technik etabliert. In der Schweiz ging es langsamer – wegen fehlender gesetzlicher Pflicht und Sicherheitsbedenken. Nun soll ein Ökosystem für Open Finance entstehen, inklusive Versicherungen und Anlagen.
Passend zum Thema: Laut «24 heures» verbannen immer mehr kleine Händler Twint wegen hoher Gebühren. Ein Twint-Sprecher nennt die Konditionen «sehr wettbewerbsfähig» und zeigt sich «genervt» von der Debatte.
Das EDA stellt Gaza-Aktivist:innen Rechnungen.
Teilnehmer:innen der Gaza-Flottille erhalten Post vom Bund. Das EDA verlangt Rückerstattung für geleistete Hilfe. Die Schweiz unterstützt ihre Bürger im Ausland nicht gratis – besonders bei bekannten Risiken.
Betroffen sind 20 Personen, die an «Waves of Freedom» oder «Thousand Madleens to Gaza» teilnahmen. Ziel war, die israelische Blockade zu brechen und Hilfe nach Gaza zu bringen. Die Aktivisten wurden aber festgenommen und einige Tage festgehalten.
Die Rechnungen des Bundes liegen zwischen 300 und 1047 Franken. Sie decken Rückführung, Interventionen bei israelischen Behörden und Gefängnisbesuche. Die Anwälte der Aktivisten waren vorab vor den allfälligen Mehrkosten gewarnt worden.
Die Betroffenen protestieren. Sie sprechen von «unverständlichen» Rechnungen und einem Totalversagen der Bundesbehörden. Beschwerden sind angekündigt.
Schweiz unterstützt Gaza-Plan mit 23 Millionen Franken.
Der Bundesrat unterstützt den US-Plan für Gaza. Die Schweiz stellt zusätzlich 23 Millionen Franken bereit.
Das Geld fliesst vor allem in Nothilfe: Wasser, medizinische Versorgung, Grundbedarf. 17,5 Millionen gehen an Organisationen wie OCHA, IKRK, den Palästinensischen Roten Halbmond und die jordanische Hilfsorganisation.
5,5 Millionen sind für den Schutz von Kindern vorgesehen. Empfänger: UNICEF, WHO und Save the Children. Geplant sind Bildungsprojekte, psychosoziale Hilfe und Evakuierungen. Ein FIFA-Projekt will sichere Fussballplätze schaffen.
Weitere Mittel: 4 Millionen für das EU-Programm PEGASE, 1 Million für die Weltbank, 500’000 Franken für Minenräumung. Seit Oktober 2023 hat die Schweiz insgesamt 150 Millionen Franken für Gaza bereitgestellt. Der Bundesrat hält die Hilfe für nötig: «Die Notlage bleibt enorm.»
Die Jungfrau landet auf einer US-«No Go List» – wegen Übertourismus.
Die Jungfrau ist erstmals auf der «No List» des US-Reiseführers Fodor’s. Grund: Übertourismus und Belastung der Natur.
Die Liste nennt Orte, die man meiden sollte – darunter auch die Kanaren, Mexiko und Montmartre.
Der Tourismuschef der Region widerspricht. Die Jungfrau ziehe weniger Besucher an und belaste die Bevölkerung nicht. Der Vergleich mit Mexiko sei wie jener mit «Äpfeln und Birnen».
In den USA könnte der Massentourismus in den berühmten Nationalparks bald abnehmen. Die Schweizer Presse berichtet am Mittwoch über eine neue Idee der Trump-Regierung. Ab nächstem Jahr sollen ausländische Touristen dreimal so viel zahlen wie US-Bürger. Die Regierung begründet die Entscheidung damit, «den Amerikanern Vorrang zu geben».
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards