Unicredit-Tochter HVB schreibt wieder schwarzen Zahlen
MÜNCHEN (awp international) – Die Unicredit-Tochter HypoVereinsbank (HVB) hat 2009 dank ihrer Investmentbanking-Sparte wieder schwarze Zahlen geschrieben. Für das laufende Jahr wollte Vorstandschef Theodor Weimer am Donnerstag in München keinen konkreten Ausblick wagen. «Wir laufen nach wie vor in der Wüste. Wir haben Rückenwind, es geht leicht bergauf», sagte Weimer. Der Aufschwung sei aber noch nicht selbsttragend, 2010 müsse nicht zwingend ein gutes Jahr werden.
Unterm Strich verdiente die Bank im vergangenen Jahr 884 Millionen Euro nach einem Verlust von 649 Millionen Euro 2008. Weiter zu kämpfen hat die HVB mit dem schwachen Privatkundengeschäft. Die Sparte trug mit einem deutlich geschrumpften Vorsteuerergebnis von 29 Millionen Euro (208 Millionen Euro) kaum zum Gewinn (1,26 Milliarden Euro auf Vorsteuerbasis) bei.
Auch wenn Weimer in dieser Sparte mit rund 600 Filialen und etwa drei Millionen Kunden keine «Quantensprünge» erwarte, wolle die Bank daran festhalten. «Das dieselt vor sich hin, aber es stabilisiert meine Bank», sagte Weimer. Pläne für einen weiteren Personalabbau gebe es nicht. Die HVB hat im vergangenen Jahr die Streichung von insgesamt rund 2500 Stellen angekündigt. Dies werde Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Spekulationen, die HVB sei an einer Übernahme des deutschen Privatkundengeschäfts der schwedischen SEB mit 174 Filialen und etwa einer Million Kunden interessiert, wollte Weimer nicht weiter kommentieren. Es gebe aber keinen Grund, Unicredit-Chef Alessandro Profumo zu korrigieren, sagte Weimer. Profumo hatte bei der Bilanzvorlage der Unicredit gesagt, die italienische Bank erwäge die Übernahme des deutschen SEB-Geschäfts. Weimer sagte, die HVB schaue sich Möglichkeiten an, in diesem Bereich zu wachsen, dazu gehörten auch Zukäufe. Ein Zwang gebe es aber nicht. «Es wäre Kür.»
Dank der guten Geschäfte im Investmentbanking bekommen die Investmentbanker der HVB, die seit Dezember unter dem Namen Unicredit Bank AG firmiert, nach einer Nullrunde 2008 wieder Boni, zur Höhe machte Weimer keine Angaben. «2009 haben die Damen und Herren stark gearbeitet. Es wäre nicht gerechtfertigt, keinen Bonus zu bezahlen.»
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