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Voith hält knapp zehn Prozent an SGL Group

WIESBADEN (awp international) – Der Anlagenbauer Voith hat seinen Anteil am Kohlenstoff-Spezialist SGL Group in der Vergangenheit kräftig aufgestockt. Laut einer Pflichtmitteilung vom Dienstagabend hielt das Unternehmen zum 1. September 9,14 Prozent an den unter anderem von den Autobauern VW und BMW umworbenen Hessen.
Damit hat sich der Anteil seit September 2008 fast verdoppelt. Zu diesem Zeitpunkt hatte Voith zuletzt über die Höhe seiner Beteiligung von 5,12 Prozent an SGL berichtet. Stimmrechtsmeldungen werden ausgelöst, sobald bestimmte Schwellen, wie etwa 3 oder 5 Prozent über- oder unterschritten werden. Die aktuelle Mitteilung wurde laut einem Voith-Sprecher durch eine interne Umstrukturierung der Beteiligungsgesellschaften von Voith ausgelöst. «Die gemeldete Beteiligung in Höhe von 9,14 Prozent besteht bereits seit weit über einem Jahr. Seitdem wurden durch Voith keine Zukäufe mehr vorgenommen», sagte der Sprecher.
Voith ist seit 2007 an SGL Carbon beteiligt, hat seine Anteile in mehreren Schritten aufgestockt und sieht laut Auskunft des Sprechers in SGL ein attraktives Finanzinvestment. Ohne die Umstrukturierung bei Voith wäre der deutlich höhere Anteil an SGL erst beim Überschreiten der nächsten Schwelle bei zehn Prozent bekannt geworden.
Die SGL Group steht vor allem dank ihrer Expertise im Leichtbau seit geraumer Zeit im Fokus einer ganzen Reihe von Investoren. So hat sich unter anderem die BMW-Grossaktionärin Susanne Klatten erst im Mai mit 27,7 Prozent der Anteile eine Sperrminorität an dem Wiesbadener Unternehmen gesichert. Damit reagierte sie auf den Einstieg des Volkswagen-Konzerns Anfang des Jahres. Mehr als zehn Prozent an dem Kohlenstoffspezialisten strebt der Wolfsburger Autobauer aber laut eigenen Aussagen nicht an.
SGL-Vorstandschef Robert Koehler hatte immer wieder die Unabhängigkeit seines Unternehmens betont. Zur Bilanzpressekonferenz im März hatte er klar gemacht, dass sich SGL nicht an einen Autobauer binden werde. «Wir sehen uns als Zulieferer, aber nicht als exklusiver. Wir wollen kein direkter Automobillieferant sein.» Mit BMW eröffnete SGL jüngst ein Gemeinschaftswerk für Kohlenstofffasern in den USA. Die dortigen Fasern sollen für die Karosserien der geplanten Elektrofahrzeuge von BMW verwendet werden./stb/ck

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