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VW beschliesst milliardenschwere Kapitalerhöhung

HAMBURG (awp international) – Auf dem Weg zur Übernahme von Porsche hat Volkswagen eine milliardenschwere Kapitalerhöhung beschlossen. Die VW-Hauptversammlung stimmte am Donnerstagabend in Hamburg zu, innerhalb der nächsten fünf Jahre bis zu 135 Millionen neue, stimmrechtslose Vorzugsaktien auszugeben. Nach aktuellem Aktienkurs würde VW dadurch rund acht Milliarden Euro einnehmen. Die Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Porsche-Übernahme soll im ersten Halbjahr 2010 über die Bühne gehen.
Zugleich gab die Hauptversammlung grünes Licht für eine Änderung der VW-Satzung, die die starke Stellung des Landes Niedersachsen bei Volkswagen absichert. Das Land darf zwei Mitglieder in den Aufsichtsrat entsenden, solange es mindestens 15 Prozent der Stammaktien hält. Derzeit hält das Land 20 Prozent. Zudem gilt auch künftig bei wichtigen Entscheidungen in der Hauptversammlung eine Sperrminorität von 20 Prozent. Kleinaktionäre hatten die Regelungen scharf kritisiert.
Die Hauptversammlung wählte zudem weitere Vertreter der Familien Porsche und Piëch in den VW-Aufsichtsrat, und zwar Hans Michel Piëch sowie Ferdinand Oliver Porsche. Sie waren bereits gerichtlich bestellt worden und ersetzten den früheren Porsche-Chef Wendelin Wiedeking sowie Porsche-Finanzchef Holger Härter. Wiedeking und Härter waren nach der Niederlage im erbitterten Übernahme-Machtkampf mit VW zurückgetreten./hoe/dct/nl

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