Weko ermittelt wegen NFC-Zugang auf Apple-Geräten
Die Wettbewerbskommission (Weko) nimmt den Techkonzern Apple ins Visier. Geklärt werden soll, ob der Zugang des iPhone-Herstellers für Schweizer App-Anbieter zur NFC-Schnittstelle "kartellrechtlich problematisch" ist, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte.
(Keystone-SDA) Der Zugriff auf die NFC- (Near Field Communication) und SE-Plattform auf iOS-Geräten wird unter anderem für Zahlungen genutzt. Anbieter wie Twint kritisieren, dass andere Anbieter von Apps bei kontaktlosen Zahlungen mit iOS-Geräten im Handel nicht wirksam mit Apple Pay konkurrenzieren können.
Unterschiede zur EU-Regelung
Zum Hintergrund: Apple verweigerte Drittanbietern bis 2024 den Zugriff auf die NFC-Schnittstelle von iOS-Geräten. Bei Android-Geräten ist diese indes frei verfügbar. Für App-Anbieter aus der EU gelte seit Juli 2024, dass Apple den Drittanbietern einen kostenlosen Zugang zur NFC-Technologie auf iOS-Geräten gewähren muss.
Seither steht die Weko mit Apple im Austausch, um auch Schweizer App-Anbietern den Zugang zur NFC-Schnittstelle auf iOS-Geräten zu ermöglichen. In der Folge gewährte Apple gemäss der Behörde Schweizer Drittanbietern von Apps seit Ende 2024 Zugang zu der NFC und SE-Plattform.
Nun prüft die Wettbewerbskommission mit der heute angekündigten Vorabklärung, ob «die Modalitäten dieser Zugangsgewährung, die sich von denjenigen im EWR-Raum unterscheiden, kartellrechtskonform ausgestaltet sind». Dazu sollen nun weiterhin «Erkenntnisse aus den Märkten» gesammelt werden.
Twint prüft rechtliche Schritte
Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Schweizer Bezahldienst Twint rechtliche Schritte gegen den US-Techkonzern prüft. Denn die Bezahlfunktion von Apple – ein Doppelklick auf die Seitentaste des iPhones – funktioniert in der Schweiz nur, wenn die Nutzenden ihre Debit- oder Kreditkarte bei Apple Pay hinterlegt haben, so die Argumentation.
Andere Anbieter digitaler Zahllösungen können demnach nur kostenpflichtig darauf zugreifen. Wegen der Kosten habe sich kein hiesiger Anbieter darauf eingelassen. Twint wisse von anderen Schweizer Firmen, die ebenfalls Interesse an einem Zugang hätten, hiess es in einem Bericht von «CH Media».