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«Kleine Kinder – Lust & Last»:Eine Wander-Ausstellung

Eltern sind gefordert, manchmal auch überfordert. Ethno-Expo Zürich

Die Ausstellung "Kleine Kinder - Lust & Last", die in Bern zu sehen ist, macht die Resultate der Studie "Startbedingungen für Familien" sichtbar. Die Studie wurde vom Marie Meierhofer-Institut für das Kind in Zürich in den 90-er Jahren erarbeitet.·

Kinder haben Rechte: zum Beispiel ein Recht auf Bildung, auf Gesundheit, auf Familie und Zuneigung. So steht es in der UNO-Kinderrechtskonvention geschrieben, die von der Schweiz vor gut drei Jahren ratifiziert wurde. Am Kinderrechtstag (20. November) wird vielerorts in der Schweiz und in anderen Ländern mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen auf die Anliegen der Kinder hingewiesen.

Der Familienalltag mit Lust und Last

Die Ausstellung macht zum Thema, was nur wenige auszusprechen wagen: Kinder können, trotz aller Liebe und Freude, die sie einem bescheren, ganz schön nervig sein; etwa dann, wenn sie etwas unbedingt und ohne Rücksicht wollen, und zwar «subito».
Dass man von den eigenen Kindern manchmal genug habe, dass sie nervten, sei normal. Alle, die mit Kindern arbeiteten oder lebten, hätten solche Gefühle, sagt Ausstellungsmacher Frank Beat Keller gegenüber swissinfo. Wichtig sei, dass es nicht in Gewalt ausarte.

Aufteilung zwischen Vater und Mutter

Ein weiteres Thema an der Ausstellung ist die Aufgabenteilung zwischen Mann und Frau. Es gebe keine Ideal-Lösung, sagt Frank Beat Keller, es sollte aber eine gerechte Lösung ausgehandelt werden. Das Modell der Vollzeit-Mutter auf der einen und des Vollzeit-Berufsmannes auf der anderen Seite sei aufgebrochen. «Viele Männer haben gemerkt, dass das reine Hantieren mit Börsenkursen und anderen Zahlen im Beruf nicht das ganze Leben sein kann und dass es die Männer auch bereichert, wenn sie sich den Kindern widmen.»

Kinder brauchen Freiraum und Grenzen

Es sei wichtig, den Kindern Grenzen zu setzen, sagt Frank Beat Keller. Sie könnten nicht alles haben. Ein «Laisser-Faire»-Verhalten sei für Kinder ungesund, das habe die Studie gezeigt. Die Kinder müssten den Rahmen ihrer Möglichkeiten kennen und respektieren.

Grossformatige Schwarz-Weiss-Fotos illustrieren typische Szenen aus dem Alltag mit Kindern: eine Mutter mit Kindern beim Einkaufen im Supermarkt, ein Vater beim Kochen mit dem Kind im Arm, ein Mann mit Kinderwagen, der versucht, ein Tram zu besteigen und andere typische Lust- und Last-Momente.
Zudem spielen zwei Roboter-Kinder und zwei erwachsene Roboter bekannte Familienszenen, die den Dialog und die Konfliktlösung thematisieren.
Ein Videofilm zeigt ferner Geschichten aus dem Krippen-Leben und charakteristische Eltern-Kinder-Szenen.

Die Wander-Ausstellung «Kleine Kinder – Lust & Last» tourt bis 2003 durch rund 20 Schweizer Städte.

Gaby Ochsenbein

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