Wintereinbruch macht Strasse und Schiene zu schaffen
Starke Schneefälle haben in der Zentral- und Ostschweiz zu chaotischen Zuständen auf den Strassen geführt. Auf der Gottard-Autobahn staute sich der Verkehr. Probleme gab es auch bei der Gotthardbahn. Im Tessin wurde ein Dorf evakuiert.
Am stärksten betroffen von den Schneefällen am Freitag (17.11.) waren die Gebiete der Innerschweiz sowie der Raum Glarus und das Rheintal. In diesen Regionen sank die Schneefall-Grenze vielerorts bis ins Flachland, während es beispielsweise im Engadin unterhalb von 1’500 Metern vorerst regnete.
Schwerverkehr angehalten
Die Nord-Süd-Achse zwischen Quinto und Amsteg wurde im Verlauf des Vormittags vollständig gesperrt, der Schwerverkehr wurde angehalten. In Folge der Sperrung des Gotthard-Tunnels wegen der starken Schneefälle auf der Nordseite hat sich vor dem Südportal ein Rückstau von einigen Kilometern gebildet. Aus Italien kommende Lastwagen mit Fahrrichtung Norden werden am Zoll bei Chiasso festgehalten.
Chaos in Graubünden
Der Wintereinbruch in der Nacht auf Freitag hat auf den Bündner Strassen zu teils chaotischen Verhältnissen geführt. Auf der A13 bei Sufers wurde ein Autofahrer bei einer Frontalkollision mit einem doppelstöckigen Car schwer verletzt.
Auch die Bahn steht am Gotthard
Nach einer Reihe von Stromausfällen ist kurz vor Mittag die SBB-Gotthardstrecke zwischen Wassen und Göschenen für unbestimmte Zeit unterbrochen worden. Für die Reisenden sollte nach Möglichkeit ein Busersatzdienst eingerichtet werden, wie die SBB mitteilten. Die Verspätungen beliefen sich auf rund eine Stunde.
Teile von Giornico evakuiert
In Folge der seit Tagen anhaltenden Regenfälle im Tessin besteht bei Giornico Erdrutschgefahr. Der obere Teil des Dorfes in der Leventina wurde vorsichtshalber evakuiert.
Zwischen 100 und 120 Personen mussten ihre Häuser verlassen. Zum Teil gingen sie in die Zivilschutzanlage von Bodio. Die Kantonsstrasse in Giornico darf nur von lokalem Verkehr benutzt werden. Die Polizei kündigt eine Sperrung an, falls sich die Situation verschlechtert.
Achtung Lawinen
Die höchste Gefahrenstufe betrifft den Alpenhauptkamm, das Nordtessin und die Bündner Südtäler. In den übrigen Gebieten herrscht laut dem Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung (slf) erhebliche oder mässige Lawinengefahr.
Die Wetterprognosen verheissen für Samstag und Sonntag eine Wetterbesserung und den Übergang zu eher wechselhaftem Wetter.
swissinfo und Agenturen
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