«Yaz» und «Yasmin» weiterhin auf dem Schweizer Markt
(Keystone-SDA) Bern – Die Antibabypillen «Yaz» und «Yasmin» bleiben auf dem Markt. Die Pillen der vierten Generation gelten als nicht besonders gefährlich, obwohl sie vermutlich bei einer jungen Frau zum Tod und bei einer anderen zu einer schweren Behinderung geführt haben.
Nach den Vorfällen im vergangenen Jahr hat das Heilmittelinstitut Swissmedic ein Überprüfungsverfahren für Präparate mit dem Wirkstoff Drospirenon eingeleitet. Darin flossen die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse ein, wie Sprecher Joachim Gross auf Anfrage sagte.
Das Ergebnis der Überprüfung liegt nun vor: Demnach ist das Risiko einer Thrombose bei Pillen der vierten Generation zwar erhöht, aber im vertretbaren Bereich, wie Gross sagte. Gemäss Swissmedic und dem Hersteller Bayer ist das Thrombose-Risiko sogar geringer als bei Pillen der dritten Generation. Die Arzneimittelinformationen wurden entsprechend ergänzt.
Vergangenen September war in der Schweiz eine junge Frau an einer Lungenembolie gestorben, die sie nach der Einnahme der Pille «Yaz» erlitten hatte. Bereits Ende Mai hatte «Yasmin» für Schlagzeilen gesorgt: Wenige Wochen nachdem eine 16-Jährige mit der Einnahme der Pille begonnen hatte, erlitt sie eine Lungenembolie. Nach drei Monaten künstlichen Komas erwachte die junge Frau schwer behindert.
Dass viele hormonelle Verhütungspräparate das Thrombose-Risiko erhöhen, ist schon lange bekannt. Bei einer Thrombose bildet sich in einem Blutgefäss ein Gerinnsel, das sich ablösen kann. Gelangt es in die Lunge, kann sich eine Embolie entwickeln: Blutgefässe werden verstopft, ein Teil des Lungengewebes arbeitet nicht mehr.