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Himmlische Ehen in den Bergen?

In den malerischen Walliser Dörfern Niederwald und Bister kam es noch nie zu einer Scheidung. swissinfo.ch hat die zwei Ortschaften besucht, um dem Geheimnis einer dauerhaften Ehe auf die Spur zu kommen. (Julie Hunt, swissinfo.ch)

Das Dorf Niederwald mit seinen nur gerade 45 Einwohnern und seinen alten Holzhäusern ist der Geburts- und Wohnort des bekannten Hoteliers César Ritz. Die Kirche aus dem 17. Jahrhundert ist üppig verziert, die katholische Tradition hier tief verankert. Laut den Bewohnerinnen und Bewohnern nimmt man die Eheversprechen hier sehr ernst.

Karin Gehrig und ihr Mann führen das Dorfrestaurant seit zehn Jahren. 24 Stunden am Tag sind sie zusammen, scheinen aber voneinander dennoch nicht genug zu haben. “Wenn wir nicht arbeiten, gehen wir Ski fahren oder wandern”, sagt sie. Ihr Rezept für eine funktionierende Ehe ist einfach: “Man muss einander vertrauen, einander gern haben und miteinander reden.”

20 km talabwärts liegt das Dorf Bister, das man über eine enge, kurvige Strasse erreicht, die auf einer Seite stark abfällig ist. Edwin Zeiter und seine Frau Ruth, beide Künstler, sind zwei der insgesamt 31 Dorfbewohner. Sie halten 61 Ziegen, die sie wegen deren Wolle züchten. Es gibt also mehr Tiere als Menschen im Dorf. Ihrer Meinung nach gibt es in einem Bergdorf weniger Druck auf eine Ehe als in städtischem Gebiet. Man hat genügend Raum, um einander aus dem Weg zu gehen, wenn man einmal Streit hat. Auch wenn sie nicht religiös sind, glauben sie dennoch an traditionelle Werte.

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SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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