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EV Zug räumt auf

Task-Force-Leiter Hanspeter Brändli spricht Klartext über die Befindleichkeit beim EV Zug. Keystone

Nach der nicht sehr erfolgreichen Eishockey-Saison geht die "Flurbereinigung" beim EV Zug weiter. Weitere "Offizielle" nehmen den Hut. Neuer Sportchef wird der langjährige EVZ-Crack Philipp Neuenschwander. Die "Task-Force" beschuldigt auch Spieler, dies aber wohl ohne Konsequenzen.

Nachdem Präsident August von Wartburg beim EV Zug vorzeitig zurücktrat und Headcoach Andre Péloffy sowie Sportchef Kurt Halm gehen mussten, werden bei der nächsten GV mit Renato Eugster (Leistungssportchef), Interims-Präsident Engelbert Huber und Roland Stärkle weitere Vorstands-Mitglieder demissionieren.

Task Force: ehrlich aber nicht bindend

Die externe “Task Force”, die eingesetzt wurde, um dem schleichenden Zerfall des EVZ nach dem Meistertitel 1998 auf den Grund zu gehen, präsentierte in ungewohnter Klarheit die Ergebnisse ihrer umfangreichen Abklärungen.

Handlungsbedarf ausgemacht wurde auch bei den Spielern, wo die Analyse des Sportpsychologen nach der abgelaufenen Saison die Basis bildete. Vorwürfe richten sich in erster Linie an die routinierten Schweizer André Rötheli, Patrick Sutter, Dino Kessler und André Künzi, welche die Gruppenbildung innerhalb der Mannschaft gefördert haben sollen und als “Unruhestifter” bezeichnet werden.

Allerdings sind sämtliche Resultate der “Task Force” nicht bindend, sie sind lediglich als Empfehlungen zu verstehen.

Kritik am Vorstand

Harsch kritisiert wurde auch Ex-Präsident Von Wartburg, der 1999 Nachfolger der ausgeprägten Führungspersönlichkeit Fredy Egli wurde. Von Wartburg habe es, so der Bericht der “Task Force”, nicht verstanden, dem Verwaltungsrat wirklich vorzustehen und so dem Einzelkämpferdasein in diesem Verwaltungsrat Vorschub geleistet.

Neuenschwander: Ein Zuger Urgestein

Mit Philipp Neuenschwander (37) übernimmt voraussichtlich für die nächsten drei Jahre nun ein EVZ-Urgestein die sportliche Verantwortung. Der 52-fache Internationale und Olympiateilnehmer spielte zwischen 1979 und 1997 mit Ausnahme der Jahre 86 bis 88 immer für Zug und schoss in 543 Spielen 222 Tore für die Innerschweizer. Der gelernte Elektroniker hat zudem eine Ausbildung als Marketingplaner und Verkaufsleiter abgeschlossen.

Neuenschwander spielte mit allen vier Akteuren der “Vierer-Bande” zusammen und hatte mit allen ein gutes Verhältnis. “Ich habe die Empfehlung der ‘Task Force’ zur Kenntnis genommen, will mich aber nicht unter Druck setzen lassen”. Klar, immer noch braucht ein Eishockey-Verein starke Spieler und die sind auch in Zug am längeren Hebel.

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