Ölpreise steigen – US-Sanktionen für russische Ölfirmen
Die Ölpreise sind nach den US-Sanktionen gegen russische Ölkonzerne spürbar angezogen. Erstmals in der zweiten Amtszeit von Präsident Donald Trump hatte die US-Regierung am Mittwochabend neue Sanktionen direkt gegen Russland verhängt. Zudem wird darauf spekuliert, dass Indien und möglicherweise auch China auf Druck der USA auf russisches Rohöl verzichten.
(Keystone-SDA) Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete am Vormittag 65,98 US-Dollar. Das waren 3,39 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg um 3,36 Dollar auf 61,85 Dollar. Bereits am Mittwochabend hatten die Ölpreise zugelegt.
Die US-Sanktionen richten sich gegen den russischen Staatskonzern Rosneft – geführt von Igor Setschin, einem engen Vertrauten von Kremlchef Wladimir Putin – und Lukoil. Ausserdem seien Tochterunternehmen betroffen.
Trump will China und Indien von russischem Ölfluss entkoppeln
Bereits am Mittwoch kursierten erste Berichte und Spekulationen über ein Handelsabkommen zwischen Indien und den USA, laut dem das asiatische Land seine Importe von russischem Rohöl schrittweise reduziert. Dies liess die Ölpreise bereits ansteigen.
Der US-Präsident sagte zudem, er plane, bei einem für nächste Woche in Südkorea geplanten Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping über den Kauf von russischem Öl durch China zu sprechen. China und Indien sind die wichtigsten Rohölkäufer.
Die Wirksamkeit der US-Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil hängt nach Einschätzung des Wissenschaftlers Janis Kluge von der Durchsetzung bei den Ölimporteuren Indien und China ab. Politisch sei es ein grosser Schritt, dass Präsident Donald Trump erstmals Strafmassnahmen gegen Russland verhängt habe, sagte der Experte von der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin.