Berner Stadtparlament steht mehrheitlich hinter ESC-Bewerbung
(Keystone-SDA) Das Berner Stadtparlament steht mehrheitlich hinter der Bewerbung von Bern und Biel für den Eurovision Song Contest 2025. Mit 34 zu 22 Stimmen hat der Rat am Donnerstag einen Beitrag von sieben Millionen Franken genehmigt.
14 Ratsmitglieder enthielten sich der Stimme. Der Vorlage zum Durchbruch verhalfen SP, Mitte und FDP.
Der Sprecher der Freisinnigen sprach von einem «Frühlingsmärchen, das allen etwas bringt» und Bern eine Wertschöpfung in zwei- bis dreistelliger Millionenhöhe bescheren könne. Die Bundesstadt würde «zum Zentrum von Europa und der Welt, und das für wenig Geld», schwärmte der Sprecher der Mitte.
Widerstand kam von der SVP und den Linksaussen-Parteien AL, PdA und GaP, unterstützt von einzelnen Grünen und zwei linken Jungparteien. Der Anlass sei wenig umweltfreundlich und schlicht zu gross für Bern, hiess es.
Zudem sei es risikoreich, den grössten Musikwettbewerb der Welt in der neuen Festhalle zu planen. Diese soll erst Ende März 2025 fertiggestellt werden, wenige Wochen vor dem ESC.
Ob der Beitrag der Stadt nach dem Entscheid vom Donnerstag in trockenen Tüchern ist, bleibt abzuwarten. Exponenten der SVP und der Grün-Alternativen Partei erwägen, das Referendum zu ergreifen. Ein Antrag, den Beitrag freiwillig dem Volk vorzulegen, scheiterte klar.
Die Schweiz kommt beim ESC zum Zug, nachdem Nemo aus Biel die diesjährige Ausgabe gewonnen hat. Die Berner Bewerbung sieht deshalb auch Nebenveranstaltungen in Nemos Heimatstadt vor. Die SRG entscheidet bis Ende August über die Bewerbungen von Bern/Biel, Zürich, Basel und Genf.
Widerstand auch im Kanton
Die Berner Promotoren schätzen den Gesamtaufwand auf gut 40 Millionen Franken. Den Löwenanteil machen Sicherheitskosten aus, für welche Bund und Kanton Bern aufkommen sollen. Die Berner Kantonsregierung legte dafür am Donnerstag einen Kredit von fast 30 Millionen Franken vor.
Die bernische SVP als grösste Partei droht bereits mit dem Referendum. Priorität müsse die Steuerentlastung der Bevölkerung haben statt teure Grossanlässe für wenige, teilte sie mit.