
CH/EuroAirport: Fluglärm tangiert Gebiete in Allschwil BL
Allschwil BL (awp/sda) – Fluglärm vom Flughafen Basel-Mülhausen tangiert Zonenvorschriften in Randgebieten von Allschwil. Gemäss dem am Montag publizierten Lärmbelastungskataster können deswegen im Allschwiler Norden keine neuen Bauzonen für empfindliche Räume mehr ausgeschieden werden.
Der vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) erarbeitete Lärmbelastungskataster für den EuroAirport ist ein Prognosemodell für einen theoretischen Mix von Flugzeugtypen und Pistennutzungen – eine «Momentaufnahme». Der Kataster sei jedoch mit realen Messungen überprüft worden, sagte ein BAZL-Sprecher am Montag auf Anfrage.
Der Kataster ist Grundlage für Massnahmen gegen den Fluglärm. Er unterscheidet unter anderem drei Phasen: tagsüber, erste Nachtstunde (22-23 Uhr) und zweite Nachtstunde (23-24 Uhr). Alarm- und Immissionsgrenzwerte werden auf Schweizer Boden zu keiner Zeit überschritten, aber der Planungswert II zwischen zehn und elf Uhr abends.
Betroffen sind – wie verschiedene Elsässer Gemeinden – grenznahe Wohn- und Gewerbegebiete Allschwils, insbesondere Bachgraben und Rosenberg. Der Planungswert wird in Zonen der Empfindlichkeitsstufe II teils überschritten. Laut BAZL betrifft das 2’392 dort Wohnende, wie dem im Internet publizierten Kataster zu entnehmen ist.
Die Gemeinde darf nun in jenen Gebieten, wo der Lärm-Planungswert nicht eingehalten wird, keine neuen Bauzonen für Gebäude mit lärmempfindlichen Räumen mehr ausscheiden. Die bereits bestehenden Bauzonen können hingegen gemäss dem BAZL-Sprecher ohne Einschränkungen genutzt werden.
Blockiert wird konkret in Allschwil eine 80’000-m2-Landreserve im Gebiet «Kleinfeld», die heute noch weder erschlossen noch eingezont ist. Schon im kantonalen Richtplan ist sie wegen dem Fluglärm mit Siedlungsbegrenzungslinien gekappt worden. Platz hätte es dort für etwa 250 bis 300 Einfamilienhäuser, also vielleicht 1’000 Personen.
Gemeindepräsident Anton Lauber fordert, dass der Lärmschutz «nicht auf dem Buckel der Gemeinde» erfolgen soll, wie er auf Anfrage sagte. Man solle den Lärm an der Quelle bekämpfen: beim Flughafen und den Flugzeugen. Für die Überbauung «Ziegelei» habe der Flughafen auch schon betriebliche Verbesserungen erreicht; das gehe also.