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General Electric spürt wirtschaftlichen Aufwind (Zus)

FAIRFIELD (awp international) – Die wirtschaftliche Erholung ist nun auch beim US-Mischkonzern General Electric (GE) angekommen. Die Folgen der Krise schlugen sich aber noch in einem Gewinneinbruch zum Jahresanfang nieder. Der Konzernumsatz sank im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahr jedoch nur noch um 5 Prozent auf 36,6 Milliarden Dollar. Der Gewinn ging unterm Strich um 31 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar zurück.
Damit schnitt der Siemens-Rivale besser ab als Analysten erwartet hatten. «Das war ein gutes Quartal», bilanzierte Konzernchef Jeff Immelt am Freitag. «Das Umfeld hat sich aufgehellt.» Selbst mit der Leistung der problematischen Finanzsparte zeigte er sich am Sitz in Fairfield (US-Bundesstaat Connecticut) zufrieden. Sie habe das Schlimmste überstanden. Im frühen New Yorker Handel verlor die GE- Aktie nach anfänglicher Euphorie aber leicht.
GRADMESSER FÜR DIE GESAMTE WIRTSCHAFT
GE mit seinen rund 300.000 Mitarbeitern in über 100 Ländern gilt angesichts der breiten Angebotspalette als Gradmesser für die gesamte Wirtschaft. Der Siemens-Konkurrent baut Kraftwerkskomponenten genauso wie Computertomographen. Die Finanzsparte ist einer der grössten Finanziers der Vereinigten Staaten. Und mit einer Minderheitsbeteiligung an NBC Universal ist der Konzern auch im Film- und TV-Geschäft aktiv.
Die Anstrengungen beim Umbau des Unternehmens trügen Früchte, stellte Immelt fest. Für das weitere Jahr sieht er Raum für Verbesserungen, und damit wieder wachsende Gewinne. Im kommenden Jahr soll dann auch die Dividende steigen, die GE in der Krise gekappt hatte. Um die Zahlen wieder auf alte Höhen zu schrauben, erwägt die Konzernführung weitere Einschnitte. Tausende Mitarbeiter mussten bereits gehen. Besonders die Finanzsparte hatte Immelt nach den schlechten Erfahrungen in der Finanzkrise deutlich gestutzt.
GE CAPITAL BÜssTE IM ERSTEN QUARTAL 10 PROZENT SEINES GESCHÄFTS EIN
GE Capital büsste im ersten Quartal 10 Prozent seines Geschäfts ein. Der operative Gewinn gab um 41 Prozent auf 600 Millionen Dollar nach. Die Immobilienabteilung landete abermals tief in den roten Zahlen. Viele Büros, Läden und Fabrikhallen stehen in Folge der Wirtschaftskrise leer. Die Mieten bleiben aus, viele Schuldner können deshalb ihre Raten nicht mehr zahlen.
Dagegen griffen die Einsparungen im grösseren industriellen Teil des Konzerns. Trotz eines Umsatzrückgangs um 7 Prozent im Energie- und Infrastrukturgeschäft fiel der Gewinn nur um 5 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar. Vor allem die Öl- und Gasfördertechnik sowie die Krankenhaus-Apparate verkauften sich besser. Problematisch sieht es weiter bei den Flugzeug-Triebwerken und Zügen aus. Viele Verkehrsgesellschaften haben ihre Investitionen auf Eis gelegt.
General Electric und Siemens konkurrieren insbesondere im Energiegeschäft und in der Medizintechnik. Die Amerikaner waren über lange Jahre der finanziell stärkere Rivale, wegen der Probleme in der Finanzsparte holten die Deutschen aber auf. In der Bundesrepublik ist GE vor allem mit seiner Windanlagen-Fertigung und einer starken Forschung vertreten. Insgesamt arbeiten hierzulande rund 7000 Menschen für die Amerikaner.
Auch Siemens hatte in der Wirtschaftskrise Federn lassen müssen und reagierte darauf mit Einsparungen. Die Münchner bekamen zu Jahresbeginn genauso wie GE weniger Aufträge herein als noch vor einem Jahr. Vor allem Grossprojekte mit langem Vorlauf wie Kraftwerke bleiben aus. Siemens legt seine Zwischenbilanz am 29. April vor./das/DP/he

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