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Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Was in Grossbritannien bereits Tatsache ist, kündigt sich auch in der Schweiz an: Aufgrund der Omikron-Welle sind so viele Personen in Isolation und Quarantäne, dass vielerorts das Personal knapp wird.

Beste Grüsse aus dem Homeoffice.

Keystone / Pablo Gianiazzi

Omikron-Welle: Spital, Bahnverkehr und Schulen – diverse Branchen leiden unter Personalausfällen.

Falls ich mich mit Omikron anstecken würde, aber nur milde Symptome hätte, könnte ich auch in Isolation wie bisher weiter von zuhause aus arbeiten. Doch wer keinen Bürojob hat, kann das nicht.

In der Schweiz befinden sich über 100’000 Personen in Isolation oder Quarantäne. Steigen die Fallzahlen weiter wie in den vergangenen Tagen an, ist mit grossen Arbeitsausfällen zu rechnen.

Viele Spitäler stossen an ihre Grenzen, weil Ärzt:innen und Pflegende ausfallen. Den Schulen wird es schwer fallen, den Betrieb aufrecht zu erhalten, wenn sich zu viele Lehrpersonen infizieren. Die SBB rechnet bereits mit Zugausfällen und einige Hotels mussten gleich die ganze Belegschaft in Isolation und Quarantäne schicken.

BIS
Keystone / Martin Ruetschi

In Basel treffen sich regelmässig die wichtigsten Zentralbanker:innen der Welt, um die technischen Details des weltweiten Geldflusses zu diskutieren.

Es klingt mysteriös und geheimnistuerisch: In einem Turm in Basel trifft sich seit über 90 Jahren hinter verschlossenen Türen ein Club von Zentralbanker:innen, um nach eigenen Angaben die “globale Währungs- und Finanzstabilität durch internationale Zusammenarbeit” zu fördern.

Öffentlich einsehbare Aufzeichnungen existieren nicht, und sogar die Schweizer Behörden dürfen die Räumlichkeiten ohne Erlaubnis nicht betreten, während die rund 600 Mitarbeitenden rechtliche Immunität geniessen.

“Bank für Internationalen Zahlungsausgleich” (BIZ) heisst die Institution, der von Kritiker:innen vorgeworfen wird, undemokratisch und elitär zu sein. Alles halb so wild, sagt dagegen ein ehemaliger Mitarbeiter der Bank. Die BIZ gebe den Zentralbanker:innen ganz einfach einen geeigneten Rahmen, um sich auszutauschen und international zu vernetzen.

  • Unser Wirtschaftskorrespondent Matthew Allen berichtet hier über die BIZ.
  • Im Oktober öffnete die BIZ die Türen für Besucher:innen – der bz BaselExterner Link war auch nach dem Besuch nicht ganz klar, was die Bank eigentlich macht.
Bundeshaus
Keystone/Peter Klaunzer

Zwei Jahre Pandemie und Halbzeit der Legislaturperiode: Eine Tamedia-Umfrage zeigt, welche Parteien gewinnen und verlieren.

Würde heute gewählt, bliebe die Stimmenverteilung – typisch für das Schweizer Politsystem – recht stabil. Zulegen würden gemäss Tamedia-Umfrage die SVP und die GLP. Die Grünen müssten leichte, aber angesichts der riesigen Gewinne 2019 verkraftbare, Verluste verzeichnen.

Dass die SVP zulegen kann, überrascht auf den ersten Blick: Ihr Lieblingsthema, die Migration, steht auf der Prioritätentliste der Schweizer:innen nicht mehr weit oben. Doch die SVP macht das wett, indem sie sich in der Pandemiebekämpfung deutlich als Oppositionspartei positioniert.

Ob das der Partei 2023 noch hilft, ist fraglich. Unabhängig vom Wahlerfolg der SVP hoffe ich, dass die Pandemie bis dann weder in der Politik noch sonst wo eine grosse Rolle spielen wird.

  • HierExterner Link fasst 20min.ch die Umfrageresultate zusammen.
  • Beim Tages-AnzeigerExterner Link erfährt man zudem, wie beliebt die Bundesrät:innen sind. (Paywall)
  • Das SRG-Wahlbarometer zeigte vor wenigen Monaten in eine ähnliche Richtung, wie mein Kollege Giannis Mavris hier festhielt.
Rekrutin
© Keystone / Christian Beutler

 Die Schweizer Armee verbietet Whatsapp und setzt stattdessen auf die Schweizer Messaging-App Threema.

Auf Whatsapp ganz zu verzichten, ist häufig schwierig: Familienchats sind dort organisiert, die Sportgruppe oder Nachbarschaften. In der Schweizer Armee ist damit jetzt Schluss.

Es gilt neu: Threema für alle, andere Messaging-Apps sind nicht mehr erlaubt. Dass es nicht schadet, sich darüber Gedanken zu machen, wie die Kommunikation in der für die nationale Sicherheit zuständige Armee abläuft, darauf hätte man schon früher kommen können.

Für Threema habe sich die Armee entschieden, da sich die App anonym nutzen lässt und personenbezogene Daten nicht angegeben werden. Ein weiterer Vorteil: Da die Firma den Sitz in der Schweiz hat, unterliegt sie auch der schweizerischen Rechtsprechung.


  • Der Tages-Anzeiger ist hierExterner Link auf das Whatsapp-Verbot aufmerksam geworden. (Paywall)
  • SRF News berichtet hierExterner Link ebenfalls.
  • Whatsapp-Alternativen erlebten vergangenes Jahr grossen Zuwachs, stellte SRF News kürzlich hierExterner Link fest.

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