Affäre Menem: Genf leitet Untersuchung ein

In Genf laufen Untersuchungen, die in Zusammenhang mit der Menem-Affäre stehen. Keystone

Im Zusammenhang mit der Menem-Affäre ist in Genf eine Untersuchung eingeleitet worden. Dabei geht es um Geldwäscherei und illegalen Waffenhandel mit Kroatien.

Die Untersuchung sei auf Verlangen des argentinischen Richters Jorge Urso eröffnet worden, sagte der Genfer Untersuchungsrichter Claude Wenger am Dienstag. Ein entsprechendes Rechtshilfe-Ersuchen sei ihm im September vom Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) übermittelt worden.

Jorge Urso ist in Buenos Aires verantwortlich für das Dossier über illegale Waffenverkäufe. Er ermittelt gegen den ehemaligen Staatschef Carlos Menem, der seit Juni in Untersuchungshaft sitzt. Ihm wird die Beteiligung an illegalen Waffen-Geschäften nach Kroatien und Ecuador in den Jahren 1991 bis 1995 vorgeworfen.

Illegal waren die Waffenlieferungen aus zwei Gründen: Argentinien gehörte damals zu den Garantie-Mächten für einen Waffenstillstand im Grenzkrieg zwischen Ecuador und Peru. Zudem war gegen Kroatien war ein internationales Waffen-Embargo in Kraft.

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen Menem ist nun ein Schweizer Konto aufgetaucht. Auf diesem sind nach Informationen der argentinischen Tageszeitung «Clarin» verdächtige Bewegungen festgestellt worden. Nach Angaben der französischen Nachrichtenagentur AFP soll das Konto von der Tochter und der Ex-Frau von Menem eröffnet worden sein.

swissinfo und Agenturen