Polizisten sollen besser gegen Internetkriminalität geschult werden
(Keystone-SDA) Soziale Medien wie Facebook, Twitter und YouTube sind eine Herausforderung für die Gesetzeshüter. Am 14. Forum «Innere Sicherheit» forderten denn auch Polizisten, mehr in die Ausbildung über Internetkriminalität zu investieren.
Das diesjährige Forum des Verbands Schweizerischer Polizei-Beamter (VSPB) widmete sich am Mittwoch in Bern dem Internet und den Sozialen Medien. Rund 180 Polizistinnen und Polizisten, Anwälte, Politiker und Experten tauschten ihre Erfahrungen und Meinungen aus.
Für die Strafverfolgung im Internet seien technische Kenntnisse unabdingbar, sagte der Kommandant der Berner Kantonspolizei, Stefan Blättler. Das Internet stelle die Polizei etwa wegen seiner Schnelligkeit, der hohen Reichweite und der Anonymität vor Herausforderungen.
Kantone müssen investieren
Die Straftatbestände seien aber nicht neu. «Es ist mehr ein Ausbildungs- und Ressourcenproblem», wird Blättler in einer Mitteilung des VSPB vom Mittwoch zitiert. Die Polizeikorps müssten dafür sorgen, dass die Ausbildung stimme. Das Ressourcenproblem müssten aber die Kantone lösen, forderte Blättler.
VSPB-Präsident Jean-Marc Widmer forderte, die Politik müsse den Garanten der inneren Sicherheit «die geeigneten Instrumente zur Verfügung stellen». Ins gleiche Horn stiess Bundesanwalt Michael Lauber. Die Verlagerung der Kriminalität in virtuelle Räume entbände die Strafverfolgungsbehörde nicht von einer Beweisführung, die vor Gericht verwertbar sei. Hier brauche es «gleich lange Spiesse».
Hotline bewährt sich
Der Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte des Kantons Wallis, Sébastien Fanti, forderte eine Zentralisierung der Kräfte im Kampf gegen Cyberkriminalität. Denkbar sei beispielsweise ein spezieller Cyberstaatsanwalt.
Gute Erfahrungen habe man im Wallis auch mit einer Hotline zu Sextorsion gemacht. Dabei versuchen Kriminelle von Gesprächspartnern mit anzüglichen Bildern von Webcam-Aufnahmen Geld zu erpressen. «Seit der Einführung der zentralen Hotline konnten wir bei 100 Prozent der Fälle verhindern, dass Geld gezahlt wurde», wird Fanti zitiert.