Schachtar Donezk zeigte dem FC Basel die Grenzen auf
(Keystone-SDA) Der FC Basel erhält beim 1:4 im Viertelfinal des Europa-League-Finalturniers in Gelsenkirchen von Schachtar Donezk eine Lektion erteilt. Trotzdem verlassen die Basler Deutschland erhobenen Hauptes.
«Heute sind uns unsere Grenzen aufgezeigt worden», sagte Silvan Widmer unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Und Captain Valentin Stocker ergänzte: «Heute war nichts zu holen.» Die Basler Spieler beschönigten nach der 1:4-Abfuhr gegen Schachtar Donezk nichts. Der Meister aus der Ukraine war dem Dritten der Super League haushoch überlegen und gewann verdient in dieser Höhe. «Wir konnten nicht das auf den Platz bringen, was wir uns vorgenommen haben», sagte Marcel Koller kurz vor Mitternacht an der Pressekonferenz. «Aber man muss schon sagen, dass der Gegner sehr stark war.»
An diesem schwülen Abend in Gelsenkirchen hatte beim FCB wenig bis gar nichts zusammengepasst. Die Basler Defensive, die zuvor grosse Stärke in der Kampagne, war gegen die spielerisch starke, brasilianisch geprägte Offensive von Donezk überfordert und patzte noch und noch. Den Anfang der Basler Unzulänglichkeiten machten Fabian Frei und Torhüter Djordje Nikolic nach knapp 100 Sekunden. «Der erste Treffer hat uns Sicherheit gegeben, die Basler dagegen verunsichert», sagte Schachtars Trainer Luis Castro treffend.
Vom 0:1 erholte sich der Aussenseiter nie mehr. Auch Jasper van der Werff, Omar Alderete, Taulant Xhaka oder Silvan Widmer liessen sich vom frühen Rückstand verunsichern. Am Ende standen vier Gegentreffer zu Buche – so viele wie in den zehn Spielen zuvor. Und auch offensiv brachte der FCB wenig zustande. Nur zwei Basler Torschüsse zählten die Statistiker, einer davon war der Treffer von Ricky van Wolfswinkel zum 1:4 in der Nachspielzeit. Zum Basler Auftritt an diesem Abend passte auch die Knieverletzung Xhakas, der nach einer Stunde mit schmerzverzerrtem Gesicht den Platz verlassen musste.
Trotz des bitteren Endes hielt sich die Enttäuschung bei den Basler Protagonisten aber in Grenzen. Sie erinnerten an die mehrheitlich starken Auftritte der letzten Wochen und Monate auf internationaler Bühne. «Wir haben eine enorm gute Kampagne gespielt», sagte Stocker, obwohl nicht viele an sie geglaubt hätten. Trainer Koller hob besonders die zwei Siege im Achtelfinal gegen Eintracht Frankfurt hervor. «Gegen eine Bundesligisten zweimal zu gewinnen, ist als Schweizer Klub keine Selbstverständlichkeit.»