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Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizerinnen, liebe Auslandschweizer

Wenn ich jeweils die Schlangen vor den US-Wahlbüros sehe, die länger sind als jene vor den Achterbahnen im Disneyland, lobe ich mir die Briefwahl in der Schweiz. Liste ausfüllen, unterschreiben, Marke drauf, fertig.

Herzliche Grüsse aus Bern

Bundesrätin Karin Keller-Sutter
Keystone / Anthony Anex

Der Bundesrat spricht sich gegen die Konzernverantwortungs-Initiative aus, die am 29. November zur Abstimmung kommt – und empfiehlt stattdessen den indirekten Gegenvorschlag des Parlaments.

Die orangen Fahnen, die für ein Ja zur «Konzernverantwortungs-Initiative» werben, sind im ganzen Land schon länger präsent. Nun hat sich auch der Bundesrat in den Abstimmungskampf eingeschaltet.

Justizministerin Karin Keller-Sutter erklärte gestern vor den Medien, weshalb die Landesregierung die Initiative ablehnt, obwohl sie deren Ziele – den Schutz der Menschenrechte und der Umwelt – grundsätzlich teilt.

Stattdessen spricht sich der Bundesrat für den Gegenvorschlag aus. Dieser ist laut der Magistratin sehr umfangreich und besser umsetzbar als die Initiative.


Briefe am Abstimungssonntag
Keystone / Gian Ehrenzeller

In Trumps Amerika hoch umstritten, in der Schweiz die Regel: Abstimmen und Wählen per Post. Doch was passiert mit den eingeschickten Briefen eigentlich?

Wenn US-Präsident Donald Trump nicht gerade seine neu gewonnene Vitalität zur Schau stellt – er fühle sich besser als vor 20 Jahren, twitterte er, nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde –, wettert das Staatoberhaupt leidenschaftlich gegen die Briefwahl. Sie führe zu Wahlbetrug.

In der Schweiz dagegen käme es niemanden in den Sinn, gegen das etablierte System aufzubegehren. Wer möchte sich schon am Abstimmungswochenende stundenlang vor einem Stimmlokal die Beine in den Bauch stehen? Die langen Warteschlangen, die wir aus den USA kennen, sorgen hierzulande eher für Kopfschütteln. Rund 90 Prozent der Stimmen gehen bei uns brieflich ein.

Was aber passiert mit den Briefen im Stimmlokal? Mein Kollege Domhnall O’Sullivan hat sich das Prozedere vor Ort angeschaut.

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Welche Erfahrungen haben Sie mit Covid-19-Tests gemacht?

Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat einen Test auf den Markt gebracht, der das Coronavirus in 15 Minuten nachweisen kann. In ein paar Tagen, soll er auch in der Schweiz zugänglich sein. Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit dem Covid-19-Test gemacht, und wie denken Sie über die Idee weiterer Tests, zum Beispiel in Schulen und Flughäfen?

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Coronatest
Keystone / Laurent Gillieron

Im September sah es kurz danach aus, als bekäme die Schweiz die Corona-Ansteckungen in den Griff. Doch nun steigen die Zahlen wieder rasant.

Der Knick in der Kurve der Covid-19-Ansteckungen in der Schweiz von Mitte September scheint nicht viel mehr gewesen zu sein als eine kleine Delle. 700 Neuansteckungen vermeldete das Bundesamt für Gesundheit am Dienstag.

Wirklich aufhorchen lässt aber vor allem eine andere Zahl: die Positivitätsrate. Von hundert Coronatests sind in der Schweiz im 7-Tage-Durchschnitt mittlerweile mehr als fünf Prozent positiv. Laut WHO gilt für Länder mit einer Positivitätsrate von über fünf Prozent, dass sie entweder zu wenig testen oder die Lage nicht mehr im Griff haben.

Derweil sammelt ein Komitee Unterschriften für ein Referendum gegen das vom Parlament beschlossene Covid-19-Gesetz.

Mad Heidi mit Hellebarde
Pascal Greuter Photography + Motion Graphics

Heidi einmal anders: Aus dem schnüsig-naiven Lockenkopf, wie wir ihn aus dem Roman von Johanna Spyri kennen, wird im geplanten Film des Schweizer Regisseurs Johannes Hartmann eine Nazi-Killerin.

Für Fans sogenannter Exploitation-Filme – Streifen also, die meist mit geringem Budget schockierende oder tabuisierte Themen aufgreifen – muss der Trailer zu «Mad Heidi» ein Augenschmaus sein. Darin ist eine Heidi Mitte 20 zu sehen, die auf blutige Weise Schweizer Nazis massakriert, um ihre Heimat von deren Tyrannei zu befreien. Jedermanns Sache sind solche Szenen bestimmt nicht.

Doch den Köpfen hinter dem geplanten Film geht es nicht nur darum, die Grenzen des guten Geschmacks auszuloten. Sie wollen mit dem Projekt nicht weniger als die Filmindustrie neu erfinden.

In Europa ist es derzeit praktisch unmöglich, einen Film ohne öffentliche Unterstützung zu drehen. Diese Gelder sind aber oft an Bedingungen geknüpft. Regisseur Hartmann und seine Wegbegleiter suchten deshalb einen neuen Weg, um den Film zu finanzieren. Sie setzen erfolgreich auf Crowdfunding und den Verkauf von Merchandise-Artikeln – und sehen darin ein Modell für die Zukunft.

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