
Heute in der Schweiz
Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland
Die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking sind eröffnet. Für mich als Anhänger von Demokratie und Menschenrechten ist China ein No-Go. "We don't go to Peking" sagte sich die Schweizer Regierung. Es gibt Gründe und Gründe.
Beste Grüsse aus Bern, und bleiben Sie gesund!

Olympische Spiele in Peking ohne Schweizer Regierungsmitglied – es gibt Gründe und Gründe.
Olympische Spiele mit einem diktatorischen Regime als Gastgeber – diese toxische Kombi gehört meiner Meinung nach auf den Müllhaufen der Geschichte. Stichwort Menschenrechte in Tibet, Xinjiang, Hongkong und die Kriegsrhetorik gegen Taiwan.
Zahlreiche westliche Regierungen machen einen diplomatischen Boykott. Auch die Schweiz wird in Peking fehlen. Doch die Begründung lässt aufhorchen: Keine Politik, so der Regierungssprecher, sondern die «unsichere Pandemie-Situation» und die Covid-Restriktionen in China stehen einem Besuch entgegen. Ach ja? Und die Tausenden von Sportlerinnen und Athleten aus dem eigenen Land und aus aller Welt?
Schweizer Menschenrechts-Organisationen sollte das Fernbleiben eigentlich freuen. Tut es aber nicht. Sie vermissen etwas. Was, steht in unserem Beitrag von Geraldine Wong Sak Hoi:
- Die Pandemie als Schweizer Ausrede, um den Olympischen Spielen fernzubleiben.
- Ai Weiwei: «Ein Boykott der Olympischen Spiele ist lächerlich»Externer Link – Interview mit dem Künstler und Menschenrechtler von SRF.
- IOC muss Menschenrechte während der Spiele einfordernExterner Link – Statement von Amnesty International.

UNO-Sonderberichterstatter für Folter: Die Schweiz verliert einen wichtigen Posten innerhalb der UNO.
Nils Melzer legt die international wichtige Funktion, die er 2016 antrat, vorzeitig auf Ende März dieses Jahres nieder. Im Juli tritt er einen Direktorenposten beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) an.
Als Schweizer konnte der Jurist und Diplomat allen ins Gewissen reden – die Neutralität der Schweiz ist international anerkannt. So kritisierte Melzer Ende 2021 die britische Justiz, als sie einen Entscheid fällte, der die Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange an die USA ermöglicht.
Melzer nahm auch die Schweiz von seiner Kritik nicht aus: Er monierte die Isolationshaft eines jungen, notorischen Gewalttäters.
- UNO-Sonderberichterstatter für Folter Nils Melzer tritt zurückExterner Link – Bericht von SRF News.
- UNO-Sonderberichterstatter über Folter: Millionen sind gefährdet – wir haben Nils Melzer 2018 getroffen und mit ihm darüber gesprochen, was ihn damals am meisten beunruhigte.
- Uno-Experten kritisieren geplantes Antiterrorgesetz – unsere Agentur zur Kritik an der Vorlage, die das Schweizer Volk im letzten Sommer an der Urne annahm.
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Zwei Mitglieder der Swiss-Abroad-Community kämpfen in Kanada um ein Schweizer Kulturerbe.
Sechs Holzchalets: Sie bilden das Edelweiss Village in der Wildnis von Britisch Kolumbien.
Ein geschichtsträchtiger Ort, an dem die Schweiz eine Hauptrolle spielte: Anfang des 20. Jahrhunderts engagierte die kanadische Eisenbahnbehörde Schweizer Bergführer. Sie erschlossen das Gebiet dem Tourismus und begründeten in den kanadischen Rocky Mountains die dortige Bergsteiger-Tradition.
Tempi passati – die heimeligen Häuschen mitten in der Wildnis stehen zum Verkauf.
Ilona Spaar und Johann Roduit, die in Kanada leben, wollen das verhindern und suchen nach Wegen, das Ensemble integral zu erhalten. Noch aber sind keine definitiven Entscheide gefällt.
Ich drücke ihnen jedenfalls den Daumen! Und wir halten Sie auf dem Laufenden.
- Rettungsaktion für Schweizer Kulturerbe in Kanada – Bericht unserer #SwissAbroad-Spezialistin Melanie Eichenberger.
- Schweizer Dorf in den Rocky Mountains zu verkaufen – Melanies erster Bericht zum gefährdeten Edelweiss Village vom Dezember 2021.

Die Schweiz war bis weit in die 1970-Jahre immer auch noch ein Auswanderungsland. Viele Bauern suchten in Nordamerika ihr Glück. So auch die Gerbers.
An diese junge Vergangenheit wollen sich viele nicht gern erinnern. Damals sahen sich viele Bauern gezwungen, entweder auszuwandern oder aufzugeben.
Denn der Hof brachte schlicht zu wenig ein, um die Familie zu ernähren. Sie waren also Wirtschaftsflüchtlinge.
Die Gerbers schafften den Sprung aus dem Kanton Aargau nach Kanada, wo sie bis heute leben – als fast 90-Jährige.
- Familie Gerber wanderte vor 45 Jahren nach Kanada aus – und bliebExterner Link – Bericht der Bauernzeitung vom 25. Januar.
- Späte Ehre für Schweizer Siedlerinnen – unsere Besprechung des Romans «Überleben am Red River». Darin schildert die Berner Schriftstellerin Therese Bichsel das Schicksal von Schweizer Auswanderern in den 1820er-Jahren im Norden der USA.
- Leben und Arbeiten in KanadaExterner Link – Informationen des Schweizer Aussenministeriums für künftige Swiss Abroad.
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