Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen
Grosses Schild auf Rasenfläche mit Aufschrift "Council of Europe, Conseil de l'Europe"

Heute in der Schweiz

Liebe Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer

Im Europarat wird (meist) abseits der Öffentlichkeit multilaterale Politik betrieben – er ist in der heutigen Zeit ein äusserst wichtiges Gremium. Gut möglich, dass bald Alain Berset dort vorsitzen wird.

Freundliche Grüsse aus Bern

Blick in den Europarat
KEYSTONE MARTIN RUETSCHI

Der Europarat wurde gestern 75 Jahre alt. Vielleicht wird er bald von einem Schweizer geleitet.

Ende Juni wird ein neuer Generalsekretär für den Europarat gewählt. Gute Aussichten für den Posten hat Alain Berset – er ist einer der zwei Kandidaten, von denen einer wohl das Rennen machen wird.

Für den Rat – der keine EU-Institution ist – ist es eine Zeit der internen Spannungen. Obwohl Russland ausgetreten ist, gilt er als wichtigstes gesamteuropäisches Organ, in dem noch (fast) alle einsitzen und miteinander sprechen. Die russische Invasion in die Ukraine hat dem Europarat wieder neuen Schub geleistet.

Mein Kollege Benjamin von Wyl ist mit Schweizer Parlamentarier:innen nach Strassburg gefahren und hat gesehen, wie sie dort trotz unterschiedlichen Haltungen zusammenarbeiten. Sogar die SVP, für die Berset ein Feindbild war, unterstützt seine Kandidatur vorbehaltlos. Der SVP-Nationalrat Alfred Heer sagt: «Berset ist gut. Als Schweizer weiss er, wie die Demokratie funktioniert. Die Alternative wäre ein EU-Kommissar aus Brüssel.» Wieso ein Schweizer automatisch die demokratischere Alternative ist, erschliesst sich mir nicht – aber Berset wird die Stimmen sicher gerne annehmen.

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Ist künstliche Befruchtung ethisch vertretbar?

Sollten Staaten wie die Schweiz dafür sorgen sollten, dass zeugungsunfähige Menschen Zugang zu künstlicher Befruchtung haben? Welche Methoden sollen erlaubt sein, welche nicht?

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Blick in ein Klassenzimmer
© Keystone / Gaetan Bally

Ausländische Lehrpersonen sollen einfacher in ihren Beruf einsteigen können.

In der Schweiz nehmen Diplome einen hohen Stellenwert ein. Gleichzeitig ist die Anerkennung von Ausbildungen im Ausland teilweise hürdenreich – was zur absurden Situation führt, dass man gut ausgebildete Personen hat, die irgendwelche Stellen annehmen (müssen). Zum Beispiel Can Demir: Die Kurdin ist ausgebildete Lehrerin, arbeitete aber in der Schweiz lange im Service, da ihr Diplom nicht anerkannt wurde.

Das ändert sich gerade. Im Lehrberuf gibt es grosse personelle Engpässe. Ein neues Projekt «Unterrichten mit ausländischem Lehrdiplom» soll das brachliegende Potenzial anzapfen – und das Interesse ist gross: Für den Lehrgang im Sommer haben sich bereits 200 Personen angemeldet.

Laut Statistiken der EU sind Lehrpersonen die drittgrösste Berufsgruppe, die migriert. In der Schweiz hat man keine Zahlen, weil der Bund keine Daten zur Ausbildung erhebt. Der Fachkräftemangel wird die Behörden wohl zwingen, genauer hinzuschauen und Wege zu finden, die Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren – denn der Fachkräftemangel verschwindet nicht von alleine.

Alain Berset, Philipp Lustenberger, Rodrigo Londono
Der ehemalige Bundesrat Alain Berset (r.) mit dem früheren Anführer der FARC-EP Rodrigo Londono (l.), der heute als Politiker tätig ist. privat

Wie die Schweiz in Kolumbien sich in den Friedensverhandlungen engagiert.

Mehr als 450’000 Menschen verloren ihr Leben, Millionen wurden vertrieben, fast 80’000 Kolumbianer:innen gelten als vermisst. Der blutige Konflikt in Kolumbien dauert bereits Jahrzehnte. Seit den 1970er-Jahren ist die Schweiz involviert beim Friedensprozess in Kolumbien. Das Land ist seit zwei Jahrzehnten ein Schwerpunktland der schweizerischen Friedens- und Menschenrechtspolitik.

Momentan ist Philipp Lustenberger als Mediator zwischen der Regierung und zwei Rebellengruppen tätig. Wir haben ihn zum Gespräch getroffen.

Lustenberger hat uns nicht mit diplomatischen Floskeln abgespiesen, sondern die Herausforderungen klar benennt. Kolumbien ist noch lange nicht vollständig befriedet. Aber die involvierten Konfliktparteien sprächen immerhin miteinander – das sei schon mehr als in den meisten Konfliktzonen der Welt.

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Debatte
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Welchen Ruf hat die Schweiz in Ihrem Wohnland?

Die Schweiz hat einen guten Ruf und ist beliebt in der Welt – das glauben zumindest viele in der Schweiz. Aber warum eigentlich?

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Blick in die Swiss Church in London
Swiss Church London

Die Swiss Church in London sucht Personal.

Die Swiss Church in London ist die älteste Schweizer Kirche im Ausland. Die bisherige Pfarrerin Carla Maurer kehrt in die Schweiz zurück, man sucht deshalb einen Ersatz.

Was sich aber als nicht so einfach gestaltet. Eine Pfarrerin oder einen Pfarrer zu finden ist schon nicht so simpel, die britische Bürokratie hilft auch nicht unbedingt. So hat die Regierung die Hürden für ein Visum stark erhöht – und die Kosten.

Allein der Antrag auf ein Visum koste zwischen 15’000 und 20’000 Pfund, sagt der Präsident im Interview. Dazu kommen die üblichen Probleme, mit denen sich Kirchen in Westeuropa rumschlagen: Schwindende Mitgliederzahl, abnehmendes Interesse. Dennoch ist die Swiss Church unter den Schweizer:innen in England offenbar noch weiterhin gut verankert, wie ich dem interessanten Interview entnommen habe.

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