Stadt Zürich will dem Verein Zentralwäscherei neu Geld überweisen
Der Zürcher Stadtrat will den Kulturraum Zentralwäscherei weiter unterstützen. Neu soll der Verein einen jährlichen Beitrag von 150'000 Franken erhalten. 2026 wird es eine Urnenabstimmung geben.
(Keystone-SDA) Um den Betrieb auf dem Areal bis Ende 2026 zu erhalten, bewilligte der Stadtrat in eigener Kompetenz einen Zusatzkredit von rund einer Million Franken. Darin ist auch ein Betriebsbeitrag für den Verein Zentralwäscherei erhalten, wie der Stadtrat am Donnerstag mitteilte.
Ein Sprecher von Liegenschaften Stadt Zürich bestätigte gegenüber Keystone-SDA, dass es sich um einen «leistungsorientierten Beitrag in der Höhe von 150’000 Franken» handelt. Bisher erliess die Stadt dem Verein die Mieteinnahmen in der Höhe von 99’000 Franken. Einen Beitrag überwies sie aber nicht.
Der Kulturraum könne mit seinen Einnahmen nicht kostendeckend arbeiten, begründet die Stadt diese Änderung. «Nach dem Auslaufen von Anschubfinanzierungen wird es für den Verein zudem zunehmend schwierig, Drittmittel zu beschaffen», heisst es weiter. Den Betriebsbeitrag brauche es, um das bestehende Angebot aufrecht zu erhalten.
Einen Mieterlass wird es weiterhin geben, aber nur noch in der Höhe von 64’000 Franken. Das sei möglich, weil ein Teil der Herrichtungskosten amortisiert sei. Den Betrag von 150’000 Franken will der Stadtrat auch nach 2026 ausrichten. Darüber wird also auch an der Urne entschieden.
Ärger um Redner
Der Verein Zentralwäscherei sorgte bei den bürgerlichen Parteien immer wieder für rote Köpfe. So fand in den Räumlichkeiten ein Anlass einer linksradikalen Organsation statt, an der ein Vertreter der in Deutschland verbotenen Gruppierung Samidoun sprach. Diese sympathisiert mit der Hamas.
Im Nachgang gab es viel Ärger im Stadtparlament und Gespräche zwischen dem Verein und der Stadt Zürich. Der Verein verpflichtete sich etwa dazu, genaue Abklärungen zu den an den Anlässen beteiligten Personen durchzuführen. Die externen Veranstalter müssen zudem die Richtlinien der Zentralwäscherei unterschreiben.
Parlament will Wohnungen
Bisher bewilligte der Stadtrat 18,43 Millionen Franken. Nun sollen rund 9 Millionen dazukommen. Die Urnenabstimmung betrifft eine Verlängerung des Angebots nach 2026. Dem Stadtrat ist es wichtig, dass die Flächen an nicht gewinnorientierte Einzelpersonen oder Gruppen vermietet werden.
Der Stadtrat überarbeitet das Entwicklungskonzept Josef-Areal bis 2027. Umgesetzt werden dürfte die Umgestaltung nicht vor 2035. Ursprünglich plante der Stadtrat auf dem Areal der Kehrichtverbrennung und der Zentralwäscherei 195 Alterswohnungen, dazu ein Hallenbad, einen Werkhof und einen Park. Das Parlament überwies aber eine Motion, die den Bau von 300 gemeinnützigen Wohnungen vorsieht.