
Zürcher SP-Nationalrätin Badran nimmt Auszeit bis zur Sommersession

(Keystone-SDA) Die Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueline Badran macht Pause von ihrer politischen Arbeit. Ihr Hausarzt habe ihr «dringlich eine Auszeit verschrieben», teilte die 60-Jährige am Montagabend auf Twitter mit. Und zwar wegen der Arbeitslast.
Die vielen Abwehrkämpfe der letzten Jahre, in die die SP gezwungen werde, hätten ihr – «selbst wenn sie erfolgreich waren» – physisch und psychisch zugesetzt, heisst es in der Mitteilung weiter. Badran bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA deren Echtheit.
Aggressivität und Respektlosigkeit gegenüber der Politik hätten zugenommen, so Badran. «Und viel schlimmer noch: gegenüber der arbeitenden Bevölkerung.»
«Das Politikversagen der Mitte-Rechts-Mehrheiten, echte Lösungen für echte Probleme zu finden», lasse sie oft «ratlos und ermüdet» zurück, begründete Badran ihren Entscheid. Als ungelöste Probleme nennt sie die Renten, die «explodierenden Miet- und Immobilienpreise», die Energiewende, das Artensterben, die Ungleichheit, «die Desinformationskriege», «die Armut auch bei uns und die Klimakrise».
«Nach 20 Jahren intensiver institutioneller Politik muss ich mir – zumindest bis zur Sommersession – eine Politik-Pause nehmen. Ich bitte die Medien und die Öffentlichkeit, meinen Bedarf an Ruhe zu respektieren», heisst es abschliessend.
Badran ist Vizepräsidentin der SP-Geschäftsleitung und seit 2011 im Nationalrat, 1991 trat sie der Sozialdemokratischen Partei bei. In Zürich erklomm sie die ersten Stufen der Parteileiter in der Gemeindepolitik.
Badrans politischer Schwerpunkt liegt in Wohn- und Bodenfragen. Zuletzt hatte sie sich gegen die Abschaffung der Stempelsteuer engagiert – und war am Sonntag prompt mit dem Abstimmungsergebnis belohnt worden.