AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Fest – Ergebnisse des EU-Gipfels positiv aufgenommen
FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt wird am Donnerstag nach dem EU-Gipfel zur Euro-Schuldenkrise mit deutlichen Gewinnen erwartet. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den Leitindex stand um 8.05 Uhr bei 6.172 Punkten um 2,60 Prozent über dem Dax-Schluss vom Vortag. Die Staats- und Regierungschefs der Eurozone haben sich nach langem Tauziehen auf ein Massnahmenpaket zur Abwehr der Schuldenkrise geeinigt. Es enthält unter anderem ein neues Hilfspaket für Griechenland mit einem Schuldenschnitt sowie eine Hebelung des Rettungsfonds EFSF.
Marktstratege Stan Shamu von IG Markets sprach von dem Beschluss als letztes Puzzleteilchen, das die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zur Lösung der griechischen Schuldenkrise beschlossen hätten. Der gehebelte Eurorettungsfonds EFSF sei an den asiatischen Märkten von Anlegern gefeiert worden. Die Vorgabe entwickelte sich entsprechend deutlich positiv: der Future auf den Dow Jones Industrial gewann 2,34 Prozent seit dem Vortagesschluss auf Xetra. Zahlreiche Bilanzvorlagen aus dem In- und Ausland binden auch die Aufmerksamkeit der Börsianer. Auch auf der Konjunkturseite könnten Daten aus der Eurozone und den USA den Markt bewegen.
BERICHTSSAISON NIMMT WEITER FAHRT AUF
Hierzulande stehen unter anderem BASF , Bayer , Daimler , Volkswagen und die Lufthansa als Vertreter der ersten Reihe mit ihren Zahlen im Fokus. Die Bayer-Zahlen bezeichnete ein Händler am Morgen als positiv, während der Daimler-Gewinn zunächst schwächer als erwartet eingestuft wird. Die Aktien von Siemens könnten indes von enttäuschenden Zahlen des Konkurrenten ABB belastet werden, hiess es. Vorbörslich standen allerdings sämtliche Dax-Werte wegen der guten Marktstimmung im Plus.
Der Bankensektor bleibt mit den Ergebnissen des EU-Gipfels im Fokus und die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank zählten vorbörslich bei Lang & Schwarz mit Kursgewinnen von vier bis fünf Prozent zu den Favoriten. Ein Händler sagte: «Die Ergebnisse sind insgesamt wie erwartet, aber nicht so schlimm wie von einigen befürchtet ausgefallen.» Führende Banken Europas müssen sich gut 106 Milliarden Euro frisches Kapital besorgen und werden stärker am neuen Griechenland-Paket beteiligt als bisher angenommen./fat/rum