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Cablecom gibt den Preis seiner Aktien bekannt

Cablecom will an die Börse. Keystone

Der grösste Schweizer Kabelnetzbetreiber will am 13. Oktober an die Börse gehen und gibt als Emissions-Preis pro Aktie zwischen 57 und 70 Franken an.

Die Kotierung an der Schweizer Börse (SWX) soll zwischen 2 und 2,46 Mrd. Franken in die Kassen der Gruppe spülen.

Mitte September hatte die Nummer Eins im Schweizer Kabelnetz-Geschäft den Börsengang angekündigt. Am Donnerstag haben die Zürcher Einzelheiten zum Börsengang und zur Kotierung an der Schweizer Börse (SWX) bekannt gegeben.

Die Preisspanne liegt zwischen 57 und 70 Franken, der Handel mit den Cablecom-Aktien ist für den 13. Oktober geplant. Die Zeichungsfrist läuft vom 29. September bis zum 12. Oktober. Der Wert der Firma würde sich damit auf 2,9 Mrd. bis 3,5 Mrd. Franken belaufen, teilte Cablecom am Donnerstag mit.

Frisches Geld erhält der Konzern durch die Transaktion nicht. Das Unternehmen bietet 35,175 Mio. Namenaktien der bisherigen Aktionäre zur Zeichnung an. Dazu kommt eine Mehrzuteilungsoption von bis zu 5,28 Mio. Aktien.

Derzeit halten die drei Beteiligungsgesellschaften zusammen einen Mehrheitsanteil von 53% an Cablecom. Das restliche Kapital werde von verschiedenen Banken gehalten.

Nächster Schritt Mobiltelefonie

Die Cablecom befindet sich auf Expansionskurs im hart umkämpften Telekommunikations-Markt der Schweiz. Das Unternehmen machte insbesondere von sich reden, als es Telefon-Dienste via Kabelnetz einführte. Damit hatten Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz erstmals eine Alternative zum teureren Angebot der Ex-Monopolistin Swisscom.

Cablecom ist gegenwärtig der einzige Anbieter der Festnetz-Telefonie, Breitband-Internet und Fernsehen aus einer Hand verkauft – das TV-Angebot der Swisscom-Tochter Bluewin steckt hingegen noch in der Erprobungsphase. Als nächstes will Cablecom laut Angaben der Führungsspitze in den Mobilfunkmarkt eindringen.

Am Rand des Bankrotts

Cablecom war 2003 von den Private-Equity-Firmen Apollo Management, Goldman Sachs Capital Partners und Soros Private Equity Partners in der wohl grössten Refinanzierungstransaktion der Schweizer Wirtschaftsgeschichte übernommen worden.

In einem so genannten Debt-to-equity-swap tilgten die Investoren rund 2,1 Mrd. Franken Schulden und erhielten dafür gut 53% der Cablecom-Aktien. Der Rest gehört den Gläubigerbanken.

Das Unternehmen war im Frühling 2000 vom Besitzerkonsortium der Swisscom, Siemens und Veba, für 5,8 Mrd. Franken an das britisch-amerikanische Medienunternehmen NTL verkauft worden.

Kurz darauf platzte die Internet-Blase. NTL musste riesige Beträge auf die Cablecom abschreiben und übertrug Milliardenschulden, die das Unternehmen an den Rand des Bankrotts brachten.

swissinfo und Agenturen

Am 13. Oktober soll der Handel mit den Cablecom-Aktien an der Schweizer Börse beginnen.
Jede der 35,175 Mio. Aktien soll für 50 bis 70 Franken verkauft werden.

Cablecom erzielte im ersten Halbjahr 2005 einen Umsatz von 406,2 Mio. Franken.

Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es 346,6 Mio. Franken.

Das ist eine Steigerung von 17%.

Cablecom versorgt rund 1,5 Mio. Haushalte mit TV-Programmen.

Für die digitale Festnetz-Telefonie über das TV-Kabelnetz gewann sie seit Start des Angebots im Jahr 2004 150’000 Kunden.

Cablecom beschäftigt 1715 Mitarbeitende in der Schweiz.

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