
Deutsche Bank glänzt im Investmentbanking – will Basel III früher erfüllen
FRANKFURT (awp international) – Die Deutsche Bank hat im dritten Quartal im Investmentbanking wieder einmal geglänzt. Anders als zahlreiche Konkurrenten verdiente die grösste deutsche Bank in diesem Bereich zwischen Juli und Ende September mehr als vor einem Jahr. Die Erträge im Handelsbereich gingen dabei nur leicht zurück.
Der Gewinn vor Steuern im Konzernbereich Corporate and Investmentbanking (CIB) legte um rund elf Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu, wie die Bank am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Zuletzt hatten Konkurrenten wie die Credit Suisse in diesem Bereich deutlich weniger verdient – die UBS rutschte sogar ins Minus. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hatte noch im September die Erwartungen für das Investmentbanking aufgrund der schwachen Sommermonate etwas gedämpft.
Das stark von den Märkten abhängige Investmentbanking steuerte damit erneut den grössten Teil zum operativen Ergebnis der Bank bei. Fortschritte konnte die Deutsche Bank aber auch im Privatkundengeschäft vermelden. Trotz Belastungen bei der übernommenen Privatbank Sal. Oppenheim stieg der Vorsteuergewinn in diesem Segment von 283 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 323 Millionen Euro.
Ackermann will die Bank unabhängiger vom Investmentbanking machen und stärkt den Bereich zurzeit mit zahlreichen Übernahmen. Bis Ende des Jahres soll die Postbank übernommen sein. Zuletzt hatte die Deutsche Bank neben Sal. Oppenheim unter anderem die Norisbank und die Berliner Bank übernommen.
Weiter will die Deutsche Bank die schärferen Regeln für die Finanzbranche (Basel III) etwas früher erfüllen als bisher angekündigt. «Wir rechnen aus heutiger Sicht damit, dass wir bereits Anfang 2013 die eigentlich erst für 2019 geplanten Vorgaben erfüllen werden», so Josef Ackermann. Mitte September hatte er noch von Ende 2013 gesprochen. Ackermann betonte: «Die Deutsche Bank ist auf die kommenden regulatorischen Verschärfungen gut vorbereitet.»
Der deutsche Branchenprimus hatte Anfang Oktober seine Kapitalerhöhung abgeschlossen und insgesamt rund zehn Milliarden Euro erlöst. Den Grossteil der Summe nutzt die Deutsche Bank für die Übernahme der Postbank, rund zwei Milliarden Euro bleiben für die von den neuen Basel-III-Regeln geforderte Stärkung der Bilanz übrig.
«Dabei werden wir unser Kapitalmanagement weiter konsequent einer hohen Disziplin unterwerfen, die den regulatorischen Anforderungen und auch den Erwartungen an eine angemessene Ausschüttungspolitik sowie unseren Wachstumsinitiativen ausreichend Rechnung trägt», sagte Ackermann.
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