Drittlängster Eisenbahntunnel Deutschlands geht in Betrieb
(Keystone-SDA) Mit der Durchfahrt eines ICE und eines Güterzugs ist am Dienstag der Katzenberg-Bahntunnel in Südbaden nördlich von Basel eingeweiht worden. Der längste Zweiröhrentunnel Deutschlands entschärft eines der Nadelöhre auf der nördlichen Zufahrtsstrecke zu den Schweizer Alpentransversalen.
Die Bauzeit des 9,3 Kilometer langen Tunnels betrug mehr als neun Jahre. Die Kosten belaufen sich auf rund 610 Millionen Euro. Mit der Verlegung des Bahnverkehrs vom Rheinufer in eine Tunnelröhre zum Fahrplanwechsel vom kommenden Sonntag sollen die Fahrzeiten verkürzt und die Anwohner von Schienenlärm entlastet werden.
Die Inbetriebnahme des Katzenbergtunnels sei aus Schweizer Sicht ein Meilenstein beim Ausbau des NEAT-Zulaufs in Deutschland, sagte Peter Füglistaler, der Direktor des Bundesamts für Verkehr (BAV). Die Eröffnung zeige, dass der Ausbau der Rheintalstrecke für die deutsche Regierung und die Deutsche Bahn ein wichtiges Anliegen sei und dass substanzielle Fortschritte gemacht werden.
Noch nicht alle Probleme gelöst
Noch sind allerdings nicht alle Verkehrsprobleme im Raum nördlich von Basel gelöst. Der BAV-Direktor hofft deshalb, dass die deutsche Seite auch die Situation auf dem mittleren Teil der Oberrheinstrecke deblockieren und mit den Einsprechern Lösungen finden kann.
«Mit den im laufenden Jahr erzielten Fortschritten ist sichergestellt, dass die nötigen Kapazitäten auf der Zufahrtsstrecke bereit sind, wenn diese für den Vollbetrieb der NEAT benötigt werden», sagte Füglistaler.
Die Freigabe des neuen Streckenabschnitts erfolgte im Beisein des deutschen Verkehrsministers Peter Ramsauer und des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, in Efringen-Kirchen am südlichen Ende des Tunnels.
Der Katzenbergtunnel zwischen Efringen-Kirchen und Bad Bellingen im Kreis Lörrach ist neben Stuttgart 21 das grösste Bahnprojekt in Baden-Württemberg. Geplant ist, die gesamte 182 Kilometer lange Schienenstrecke zwischen Karlsruhe und Basel von zwei auf vier Gleise zu erweitern. Dadurch verkürzt sich die Reisezeit um 31 Minuten. Bis zum Jahr 2025 soll der Bau fertig sein.