Logitech Q4: Starkes Quartal – Gesamtjahr rückläufig (Zus)

Apples (awp) – Der Peripheriegeräte-Hersteller Logitech hat das Geschäftsjahr 2009/10 (per Ende März) nach einem durchzogenen Start erfolgreich abgeschlossen. Im vierten Quartal legte der Umsatz deutlich zu und die Bruttomarge erreichte einen historisch hohen Wert. Im laufenden Jahr will das Unternehmen die 2-Mrd-Umsatzgrenze wieder knacken.
Von Januar bis März stieg der Umsatz um 29% auf 525,4 Mio USD bzw. währungsbereinigt um 25%. Die Bruttomarge kletterte auf 35,8 (25,0)% und lag damit über der langfristigen Zielbreite von 32-34%. Der Betriebsgewinn (EBIT) erreichte 27,7 Mio USD nach einem operativen Verlust von 43,2 Mio USD im Vorjahr, und der Reingewinn betrug 24,5 (VJ-Verlust 35,1) Mio USD, wie die Gesellschaft am Donnerstag mitteilte.
«Logitech hat sich gut durch ein sehr schwieriges Jahr bewegt», sagte CEO Gerald Quindlen an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Das Unternehmen habe die Kosten reduziert, die Bilanz gestärkt und an Innovationen gearbeitet. Auch hätten alle drei Regionen Umsatzzuwächse im zweistelligen Bereich erzielt.
MEHR UMSATZ BEI ALLEN PRODUKTKATEGORIEN
Insgesamt erhöhten sich die Einzelhandelsumsätze im vierten Quartal um 27%, mit einem Anstieg von 54% in der Region Americas, 15% in der Region EMEA und 10% in Asien. Alle Produktkategorien – Mäuse, Tastaturen, Audio, Video, Gaming und Fernbedienungen – erzielten höhere Umsätze. Die OEM-Verkäufe legten um 1% zu.
Für das Gesamtjahr 2009/10 weist das Unternehmen vor allem wegen des schwachen ersten Quartals einen um 11% rückläufigen Umsatz von 1’966,7 Mio USD aus – bei einer höheren Bruttomarge von 31,9 (31,3)%. Der EBIT fiel um 29% auf 78,4 Mio USD und der Reingewinn um 39% auf 65,0 Mio USD.
VIDEO ALS WACHSTUMSBRINGER
CEO Quindlen sieht das Unternehmen gut positioniert, Wachstum mit dem gesamten Produktportfolio zu erzielen, etwa bei den Harmony-Fernbedienungen, aber auch bei der jüngst übernommenen Videokommunikations-Firma LifeSize. Diese soll den Umsatz im Kalenderjahr 2010 um 40 bis 60% steigern.
Nach weiteren Zukäufen hält Logitech Ausschau, auch wenn dies derzeit nicht oberste Priorität hat. Vielmehr sind auch Technologie-Partnerschaften denkbar. Die Bilanz würde Übernahmen allerdings ermöglichen, so der CEO. Nach der 382 Mio USD teuren LifeSize-Akquisition im dritten Quartal und Ausgaben von 126 Mio USD für Aktienrückkäufe in 2009/10 verfügt das Unternehmen per Ende März über Cash-Bestände von 320 Mio USD.
GEWINNVERDOPPELUNG ANGESTREBT
Für das erste Quartal 2010/11 (per Ende Juni) erwartet Logitech einen Umsatz zwischen 450 und 465 Mio USD sowie einen Betriebsgewinn von rund 5 Mio USD. Die Bruttomarge wird bei rund 34% gesehen. Im Gesamtjahr 2010/11 will das Unternehmen den Umsatz wieder auf 2,3 Mrd USD steigern und eine Bruttomarge von rund 34% erzielen. Der Betriebsgewinn soll sich gegenüber dem Vorjahr ungefähr verdoppeln.
Langfristig setzt das Unternehmen auf ein breiteres Produktportfolios, entsprechend der steigenden Verfügbarkeit von Informationen auf anderen Kanälen als dem PC – etwa auf Smartphones und Fernseher. Video-Kommunikation gilt als Wachstumstreiber, China steht im regionalen Fokus. Das Land könne unter die Top-3-Märkte vorrücken, so Quindlen. Ausserdem wolle Logitech Innovationen für offene Plattformen wie Internet und PC entwickeln.
Mit dem Zahlenset für das vierte Quartal hat Logitech die Markterwartungen übertroffen. Analysten honorierten das Ergebnis, einige beurteilten den Ausblick jedoch zum Teil als konservativ. An der Börse kam es zu Gewinnmitnahmen, die Aktien verloren am frühen Nachmittag in einem freundlichen Gesamtmarkt 1,1% auf 18,25 CHF.
cc/rt