PRESSE/ZFS/Boliviens Präsident treibt Verstaatlichung von Pensionskassen voran
Zürich (awp) – Der bolivianische Präsident Evo Morales treibt die geplante Verstaatlichung von privat geführten Pensionskassen voran. Morales hat am Dienstag eine entsprechende Gesetzesvorlage in den von ihm kontrollierten Kongress geschickt, wie die NZZ (Ausgabe, 18.10.) berichtet. Die Vorlage soll noch vor Weihnachten verabschiedet werden. Davon betroffen ist auch die zur Zurich Financial Services AG gehörende AFP Futuro.
Die Gesetzesvorlage sieht vor, die zwei in Bolivien privat von der ZFS und der spanischen BBVA-Gruppe geführten Pensionskassen zu verstaatlichen. Seit der Privatisierung des Pensionssystems in Bolivien im Jahr 1996, teilen die beiden Unternehmen die Verantwortung darüber. Zusammen verwalten die beiden Kassen gegenwärtig ein Vermögen in der Höhe von rund 3 Mrd USD von 1,3 Mio Bolivianern, heisst es im Bericht weiter.
Ab dem nächsten Jahr soll laut Wirtschaftsminister Luis Arce in Bolivien eine neu zu gründende staatliche Kasse die Pensionsgelder übernehmen und verwalten. Damit werde das ursprünglich anvisierte gemischte System aus einer neuen staatlichen und den beiden privaten Kassen ausgeschlossen.
Gleichzeitig mit der Verstaatlichung plant die bolivianische Regierung die Senkung des Rentenalter auf 58 von 65 Jahren. Trotz dieser Massnahme glaubt Präsident Evo Morales, dass die Pensionierten in Zukunft zwischen 100 bis 150% höhere Pensionen erhalten werden, heisst es im Bericht.
Laut einer Unternehmenssprecherin, beobachtet die Zurich die Entwicklung in Bolivien weiter. Von Seiten des Unternehmens würden derzeit zu diesem Thema keine Kommentare abgeben.
mk/rt