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Roger Federer vor der Eroberung von Roland-Garros

Durstig auf den Sieg: Roger Federer möchte das French Open gewinnen. Keystone

Die Internationalen Tennismeisterschaften von Frankreich beginnen am Sonntag in Paris mit einem äusserst spannenden Fernduell zwischen Roger Federer und Rafael Nadal.

Der Basler träumt davon, das letzte Grand Slam Turnier zu gewinnen, das in seiner reichhaltigen Siegesliste noch fehlt. Und er hat die Mittel, sein Ziel zu erreichen.

Das Internationale Tennisopen von Frankreich beginnt am Sonntag in Paris unter dem Vorzeichen dieses Duells und sollte am 10. Juni in einem Final enden, in dem, nach den Gesetzen der Logik, die Nummer 1 und die Nummer 2 das Duell um die begehrte Trophäe austragen werden.

«Ich gehe das Turnier mit Zuversicht an», erklärte der Basler bei seiner Ankunft in Paris. Und wenn für ihn alles gut geht, wird er die Stadt in 15 Tagen verlassen als Inhaber von allen vier Grand-Slam-Trophäen (Wimbledon 2006, US Open 2006, Melburne2007) – zum ersten Mal mit jener von Roland Garros.

Wenig echte Herausforderer

Roger Federer und Rafael Nadal sind die beiden Hauptanwärter auf den Pokal. Einen offensichtlichen Vorteil hat der spanische Titelhalter Nadal. Denn trotz seiner Niederlage gegen Federer letzte Woche in Hamburg (nach 81 ununterbrochenen Siegen auf Sand) bleibt er der absolute König auf seiner Lieblingsoberfläche.

Sicherlich kann sich an einem Tag ein Unfall ereignen. Aber die Überlegenheit der beiden besten Spieler des Tenniszirkels ist so gross, dass die Zahl der Aussenseiter, die sich Hoffnung machen können, bis ins Finale vorzudringen, nicht sehr gross ist.

Nicht dazu gehört die Nummer 3 des Welttennis, der Amerikaner Andy Roddick. Er spielt nicht so gerne auf Sand. Im Gegensatz dazu der Russe Nikloay Davydenko (4) und der Chilene Fernandeo Gonzalez (5), der Finalist von Melbourne und kürzlich in Rom gegen Nadal. Die Neuentdeckung, der Serbe Novak Djokovic, erscheint auf Sandbelag noch als etwas zu weich um sich bis erfolgreich bis zum Ende durchschlagen zu können.

Gute Ausgangslage

«Jedermann seht mich im Final gegen Nadal», sagt Federer. Aber so sollte man ein Turnier nicht angehen.» Roger Federer, der Halbfinalist von 2005 und Finalist des Jahrs 2006 könnte dieses Mal die höchste Klippe erklimmen und seinen 11. Grand Slam Sieg erringen.

Umso mehr, als er am letzten Samstag die Sand-Siegesserie des Mallorquiners in Hamburg beenden konnte. Zum ersten Mal in seiner Karriere konnte er Nadal auf dem ockerfarbigen Staub besiegen. «So ein Sieg zählt! Aber das gibt mir noch lange keinen psychologischen Vorteil.»

Die Tennisexperten fragen sich, ob Rafael Nadals Straucheln in Hamburg ein kleiner Unfall war, eine Ermüdungserscheinung. Oder war das ein Zeugnis der zunehmenden Stärke des Schweizers auf diesem Belag?

Vielleicht ist es ja weder das eine noch das andere. Ein Erklärungsversuch von Roger Federer: «Ich habe über ein Jahr lang die Schlüssel gesucht, um diese Tür öffnen zu können», versicherte er. «Das heisst aber nicht, dass der Eintritt leicht wäre. Man muss sich gedulden können.»

swissinfo, Jonathan Hirsch
(Übertragung aus dem Französischen: Etienne Strebel)

Mit der Zulosung des Amerikaners Michael Russell (ATP 71) für die erste Runde hat es das Schicksal nicht allzu streng mit Roger Federer gemeint. Dies gilt auch für die zweite Runde: entweder spielt er gegen den Franzosen Thierry Ascione oder einen Qualifikanten.

Erst ab dem Achtelfinale dürfte Federers Aufgabe schwieriger werden: Mikhaïl Youzhny (Russland/13) oder Juan Carlos Ferrero (Spanien/17).

Theoretisch könnte er im Viertelfinale auf Tommy Robredo (9) treffen oder auf Fernando Gonzalez (5). In der anderen Hälfte der Tabelle könnte Rafel Nadal gegen Lleyton Hewitt und Novak Djokovic antreten müssen.

Die verletzte Martina Hingis, Finalistin im Jahr 2006, wird am Turnier nicht teilnehmen. Dafür werden drei andere Schweizer ihr Glück versuchen,.

Der Waadtländer Stanislas Wawrinka (ATP 43), der vor drei Wochen wieder in den Wettbewerb zurückgekehrt ist, trifft in der ersten Runde auf den Spanier Ruben Ramirez Hidalgo (ATP 60).

Die Genferin Emanuelle Gagliardi (109) hat eine fast unmögliche Mission: Sie tritt an gegen die Tschechin Nicole Vaidisova (6), Halbfinalistin von 2006.

Bleibt die schwierig einzuschätzende Patty Schnyder (WTA 14), der am Roland Garros nicht immer alles rund gelaufen ist. Ihre Erstrundengegnerin ist die Slowakin Martina Sucha (WTA 134).

Auch die junge Timea Bacsinszky hat ihre drei Quailifikationsrunden überwunden und nimmt zum ersten Mal in der Haupttabelle eines Grand Slam Turniers teil.

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