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Ryanair will Pilotengewerkschaften anerkennen

Ryanair blühte vor Weihnachten ein Streik in mehreren europäischen Ländern. Nun hat der irische Billigflieger gegenüber den Pilotengewerkschaften eingelenkt und will diese anerkennen. KEYSTONE/EPA/HAYOUNG JEON sda-ats

(Keystone-SDA) Ryanair vollzieht unter dem Druck der Pilotengewerkschaften eine Kehrtwende. Um weitreichende Streiks vor Weihnachten zu vermeiden, will Europas grösster Billigflieger die Arbeitnehmerverbände jetzt doch als Vertreter der Cockpit-Besatzungen anerkennen.

Ryanair habe dazu die Pilotengewerkschaften in Irland, Grossbritannien, Deutschland, Italien, Spanien und Portugal zu Gesprächen eingeladen, teilte das Unternehmen am Freitag in Dublin mit. Allerdings will die Gesellschaft nur mit Gewerkschaftern verhandeln, die selbst für Ryanair fliegen.

Ryanair-Chef Michael O’Leary sagte, die Anerkennung der Gewerkschaften werde eine signifikante Veränderung für die Airline sein, «aber wir haben uns in der Vergangenheit auch schon radikal geändert». Vor wenigen Tagen hatten bereits die Pilotengewerkschaften verschiedener Länder zu Streiks bei Ryanair aufgerufen.

Die italienische Pilotengewerkschaft Anpac sagte einen für Freitag geplanten vierstündigen Streik ab. Grund sei die «Absicht Ryanairs, einen formalen Verhandlungsweg» mit Gewerkschaften aufzunehmen, hiess es in einer Mitteilung.

Der Personalchef der irischen Fluglinie, Eddie Wilson, habe Anpac einen entsprechenden Brief gesendet. «Das ist ein erster sehr wichtiger Schritt.»

Eine andere italienische Gewerkschaft in Italien, die Transportvereinigung Fit-Cisl, erklärte jedoch, keine Benachrichtigung von Ryanair bekommen zu haben. Deshalb würde der Streik der Flugassistenten dennoch stattfinden, sagte Generalsekretär Nico Piras laut Nachrichtenagentur Ansa.

Die deutsche Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) kündigte in einer ersten Reaktion an, das Verhandlungsangebot der Ryanair zu prüfen. Die VC hat eine Tarifkommission aus Ryanair-Piloten gebildet und allgemein Streiks an den zehn deutschen Basen angekündigt, ohne bereits einen festen Termin zu nennen.

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