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Spanien und Frankreich für Abgabe auf Luxus-Flugreisen

Keystone-SDA

Frankreich und Spanien werben auf der Weltklimakonferenz in Brasilien zusammen mit sieben weiteren Staaten für eine extra Abgabe auf Businessclass-Flugtickets und Reisen mit Privatjets. "Wer mehr verschmutzt, sollte auch mehr beitragen", sagte die spanische Botschafterin in Brasilien, María del Mar Fernández-Palacios, in Belém. "Eine Abgabe auf Premium-Fluggäste kann Milliarden für Klimaresilienz, Anpassung und nachhaltige Entwicklung einbringen." Im Kampf gegen die Klimakrise bräuchten die Staaten berechenbare Einnahmen, die Normalbürger nicht übermässig belasteten.

(Keystone-SDA) Der französische Klimabotschafter Benoît Faraco sagte, Solidaritätssteuern wie die auf Luxusflüge entsprächen dem Geist des Pariser Klimaabkommens zur Eindämmung der Erderwärmung. Man rufe alle Länder auf der Klimakonferenz auf, sich anzuschliessen.

Ein Sprecher des deutschen Bundesumweltministeriums von Carsten Schneider (SPD) sagte dem «Spiegel» zu der Idee: «Jeder, der First Class oder im Privatflieger unterwegs ist, wird ohne Probleme darauf eine Abgabe zahlen können.» Allerdings: Erst diese Woche hatte die schwarz-rote Regierungskoalition beschlossen, zum 1. Juli 2026 die Ticketsteuer im Luftverkehr zu senken – was ihn scharfe Kritik von Klimaschützern einbrachte.

«Besteuerung von Milliardären und Privatjets notwendig»

Fliegen ist die bei weitem klimaschädlichste Art zu reisen. Nach Angaben der «Premium Flyers Solidarity Coalition» ist nur ein Prozent der Weltbevölkerung verantwortlich für mehr als die Hälfte der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen der kommerziellen Luftfahrt. Gleichzeitig hätten «Premium»-Flugreisen stark zugenommen: Die Emissionen der privaten Luftfahrt seien zwischen 2019 und 2023 um 46 Prozent gestiegen.

Auch die frühere Klimastaatssekretärin der deutschen Ex-Aussenministerin Annalena Baerbock, Jennifer Morgan, warb für die Solidaritätssteuer im Luftverkehr. «Die Menschen sehen die zunehmende Ungleichheit. Und sie wissen, dass die Besteuerung von Milliardären und Privatjets gerecht und auch notwendig ist.»

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