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UNO-Frauenorganisation legt ersten Bericht vor

(Keystone-SDA) Für viele Frauen auf der Welt existieren gleiche Rechte nur auf dem Papier. Das geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen zur Lage der Frauen auf der Welt hervor.

Mehr als die Hälfte der arbeitenden Frauen ist demnach gefangen in unsicheren Arbeitsverhältnissen; in nur 28 Ländern sind in den Parlamenten mindestens 30 Prozent der Abgeordneten weiblich; und rund 600 Millionen Frauen leben in Ländern, in denen häusliche Gewalt kein Verbrechen ist.

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Der 169-seitige Bericht wurde von der erst im letzten Jahr ins Leben gerufenen neuen Organisation UNO-Frauen erarbeitet und trägt den Titel «Progress of the World’s Women: In Pursuit of Justice» (Fortschrittsbericht zur Lage der Frauen auf der Welt: Im Streben nach Gerechtigkeit).

Der Bericht kommt zum Schluss, dass in 139 Ländern und Territorien die Gleichstellung der Geschlechter zwar in der Verfassung geregelt ist, Millionen Frauen haben aber weiter nicht die gleichen ökonomischen Möglichkeiten und den gleichen Zugang zu öffentlichen Dienstleistung wie Männer.

Allzu oft werde ihnen noch das Recht, über den eigenen Körper selbst zu bestimmen, vorenthalten. Sie hätten kein Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen und würden nicht vor Gewalt geschützt.

Regierungen zum Handeln aufgefordert

«Für die meisten Frauen auf der Welt existieren die Rechte nur auf dem Papier, sie führen nicht zu Gleichheit und Gerechtigkeit», stellt der Bericht fest. «In vielen Zusammenhängen, in reichen und in armen Ländern gleichermassen, lässt die Infrastruktur der Gerechtigkeit die Frauen im Stich.»

Die UNO-Frauenorganisation ruft die Regierungen deshalb auf, Gesetze, die Frauen diskriminieren, abzuschaffen und mehr Geld dafür bereitzustellen, dass sie rechtliche Hilfe bekommen oder dass es weibliche Polizisten, Richter und Abgeordnete gibt.

Auf dem Weg zu rechtlicher Gleichstellung gebe es aber noch viele Hindernisse, heisst es in dem Bericht. In Entwicklungsländern würden mehr als ein Drittel der Frauen verheiratet, bevor sie 18 seien, sie hätten kaum Bildungschancen und seien der Gefahr früher Schwangerschaften ausgesetzt.

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