Uno: Weltbevölkerung könnte 2100 elf Milliarden erreichen
(Keystone-SDA) Die Weltbevölkerung könnte um das Jahr 2100 einer Schätzung der Uno zufolge fast elf Milliarden Menschen erreichen. Für den Weltbevölkerungsbericht, der zum 26. Mal veröffentlicht wurde, haben Uno-Experten Schätzungen aus 235 Ländern und Regionen ausgewertet.
Bis 2050 werde die Zahl der Menschen auf der Erde zunächst von derzeit 7,7 Milliarden auf 9,7 Milliarden anwachsen, heisst es in dem am Montag in New York veröffentlichten Bericht. 2017 war die Uno noch von rund 11,2 Milliarden Menschen 2100 ausgegangen, diese Prognose wurde nun allerdings aufgrund sinkender Geburtsraten in immer mehr Ländern leicht nach unten korrigiert.
Mehr als die Hälfte des Bevölkerungswachstums bis 2050 werde in neun Ländern geschehen, heisst es in dem Bericht: in Indien, Nigeria, Pakistan, Kongo, Äthiopien, Tansania, Indonesien, Ägypten und den USA. Die Bevölkerung in Afrika südlich der Sahara werde sich bis 2050 fast verdoppeln, in Nordamerika und Europa werde sie dagegen nur um rund zwei Prozent wachsen. Um 2027 werde Indien der Schätzung zufolge China als bevölkerungsreichstes Land überholen.
Die weltweite Durchschnittsgeburtenrate, die zwischen 1990 und 2019 bereits von 3,2 auf 2,5 gesunken ist, werde bis 2050 weiter auf statistische 2,2 Kinder pro Frau fallen. Die statistische Lebensdauer stieg zwischen 1990 und 2019 von 64,2 Jahren auf 72,6 – und werde bis 2050 auf 77,1 klettern. In den am schwächsten entwickelten Ländern der Erde liegt die Lebenserwartung allerdings immer noch rund sieben Jahre unter dem Durchschnitt, vor allem aufgrund von Krankheiten und Kriegen.
Durchschnittsalter steigt weiter
Das Durchschnittsalter der Weltbevölkerung nehme unterdessen weiter zu. 2050 werde jeder sechste Mensch auf der Erde älter als 65 sein, derzeit ist es jeder elfte. In Nordamerika und Europa könnte 2050 sogar bereits jeder vierte Mensch älter als 65 sein.
2018 hatte es weltweit erstmals mehr Menschen über 65 als Kinder unter 5 gegeben. Die Zahl der Menschen über 80 wird sich dem Bericht zufolge bis 2050 etwa verdreifachen – von 143 Millionen derzeit auf 426 Millionen.