Ban fodert sofortigen Waffenstillstand in Libyen
(Keystone-SDA) UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat einen sofortigen Waffenstillstand in Libyen gefordert. Insbesondere die Kämpfe um Benghasi, der Hochburg der Opposition gegen Diktator Muammar al-Gaddafi, müssten umgehend gestoppt werden, erklärte Ban am Mittwoch in New York.
«Die Bombardierung eines so dichtbewohnten Zentrums gefährdet eine hohe Zahl von Zivilisten», sagte er. Beide Seiten müssten sofort die Waffen niederlegen. Ban erneuerte seine Forderung, dass die Polizisten und Soldaten, die für den Tod friedlicher Demonstranten verantwortlich seien, zur Rechenschaft gezogen werden müssten.
Unterdessen beriet der UNO-Sicherheitsrat weiter über ein Flugverbot über Libyen, um Gaddafi seine wichtigste Waffe gegen die Aufständischen aus den Händen zu nehmen.
Der vom Libanon im Namen der Arabischen Liga eingebrachte und von Frankreich und Grossbritannien unterstützte Entwurf fordert «die Einrichtung einer Zone, in der zum Schutze der Zivilisten alle Flüge unterbunden werden».
Hartnäckiger Sarkozy
Die Resolution würde zudem den 192 UNO-Mitgliedern erlauben, auf ihren Territorien alle Flugzeuge und Schiffe daraufhin zu überprüfen, ob sie die Sanktionen gegen das nordafrikanische Land unterlaufen.
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy lässt bei seiner Forderung nach einer Flugverbotszone nicht locker. In einem Brief an die Mitglieder des UNO-Sicherheitsrat forderte er diese nachdrücklich auf, das Vorhaben zu unterstützen.
«Es ist höchste Zeit für die internationale Gemeinschaft, sich über den UNO-Sicherheitsrat darauf zu einigen, die nötigen Konsequenzen zu ziehen und auf die Bitte der Arabischen Liga zu antworten», betonte Sarkozy in seinem Schreiben.
Gaddafis Truppen machen Boden gut
Im Kampf mit den Aufständischen gewinnen die Truppen des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi weiter an Boden. Die Truppen kontrollierten am Mittwoch nach eigenen Angaben die Stadt Adschdabija im Osten und kamen der Rebellenhochburg Benghasi immer näher
Hunderte Zivilisten und Aufständische flohen aus der Stadt, die bislang rund 140’000 Einwohner zählte. Verletzte wurden nach Benghasi gebracht. Dort befindet sich der Sitz der provisorischen Rebellenregierung. Hilfsorganisationen wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und die Ärzte ohne Grenzen zogen allerdings inzwischen ihre Mitarbeiter aus der zweitgrössten Stadt des Landes ab.