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Die Grippekranken verdecken die Schweinegrippe-Patienten

(Keystone-SDA) Bern – Nur 28 neue Schweinegrippe-Fälle hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der vergangenen Woche registriert. Trotzdem hatten die Hausärzte alle Hände voll zu tun mit Grippepatienten: Pro 1000 Konsultationen betrafen 5 Grippeverdachtsfälle.
Der aussergewöhnlich grippeintensive Herbst habe mit der Schweinegrippe zu tun, sagte BAG-Sprecher Jean-Louis Zurcher auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. “Wir denken, dass fast alle Grippepatienten, die Hausärzte aufsuchen, Schweinegrippe haben”, hielt Zurcher fest. Es mache aber keinen Sinn, alle diese Fälle zu testen.
Alle Patienten mit Grippesymptomen auf die Schweinegrippe zu testen, wäre viel zu teuer. Die Strategie des BAG laute, die Ausbrüche zu bekämpfen.
Die Gesamtzahl aller in der Schweiz gemeldeten Schweinegrippe-Patienten erhöhte sich in der Kalenderwoche 41 auf 1290, schrieb das BAG auf seiner Internetseite. Für die gleiche Zeit errechnete das BAG pro 100’000 Arztkonsultationen 29 Grippepatienten. Wer davon Schweinegrippe hat und wer an einer herkömmlichen Grippe leidet, geht aus den Angaben nicht hervor.
Die verschiedenen Grippeerkrankungen lassen sich also nicht mehr mit Sicherheit statistisch trennen. Das BAG erfasst die Grippen allerdings mit zwei verschiedenen Meldesystemen. Die Sentinel-Überwachung liefert auf Basis freiwilliger Ärzte-Meldungen die allgemeinen Grippeverdachtsfälle.
Parallel dazu sammelt das BAG sämtliche bestätige Schweinegrippefälle. Die Ärzte und Laboratorien seien immer noch verpflichtet, positiv getestete Schweinegrippe-Patienten zu melden.

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