Lugano nach Blitzstart im Playoff-Final
(Keystone-SDA) Der HC Lugano steht nach einem Jahr Unterbruch wieder im Playoff-Final. Beim entscheidenden 6:2-Sieg gegen Biel führen die Tessiner bereits nach 42 Sekunden 2:0.
Seit dem dritten Spiel dieser Halbfinalserie läuft für den überraschenden Qualifikationsdritten Biel alles schief, was falsch laufen kann. Im Spiel der letzten Chance in der Resega definierten die Seeländer das Wort Fehlstart neu. Nur gerade 42 Sekunden brauchten Grégory Hofmann und Julian Walker, um die Luganesi mit zwei Toren in Führung zu schiessen. Der wieder genesene Jonas Hiller im Bieler Tor hatte noch keinen Schuss gehalten. Erst einmal, 1992 durch Ambri-Piotta gegen Zug, hatte in einem Playoffspiel ein Team schneller das 2:0 geschossen.
Von diesem Schock erholten sich die Bieler zwar erstaunlich gut. Kurz vor Ende des ersten Drittels verkürzten sie durch das erste Playofftor des Amerikaners Sam Lofquist. Zwischen der 29. und der 40. Minute brach das Unheil aber wieder knüppeldick über die Seeländer herein. Nachdem sie selber in ihrer ersten Powerplaychance nichts zustande gebracht hatten, erhöhte Alessio Bertaggia in Überzahl auf 3:1 für Lugano. Bis zum Drittelsende traf PostFinance-Topskorer Maxim Lapierre erst die Latte, ehe Luca Cunti und nochmals Bertaggia in den letzten 78 Sekunden mit zwei Toren zum 5:1 alles klar machten.
Der harte Schuss, der Jonas Hiller im Spiel 4 am Ostermontag am Kopf getroffen und zum Forfait am Donnerstag getroffen hatte, hinterliess wohl doch etwas Spuren. Er hielt nur gerade 10 von 15 Schüssen auf sein Tor, ehe er für das letzte Drittel wieder Elien Paupe Platz machte. Zu holen gab es für Biel aber nichts mehr.
Nicht zuletzt im Powerplay hatten die Tessiner grosse Vorteile. Zwar fiel nur ein Tor in Überzahl, doch auch beim 4:1 war eben erst eine Strafe gegen die Bieler abgelaufen. Für das Team des ehemaligen SCB-Meistertrainers Antti Törmänen endete damit eine Saison, in der es die positive Überraschung waren, auf äusserst bittere Art. Die abrupte Wende kam im Spiel 3, als die Bieler – mit einer 2:0-Führung im Rücken – innerhalb von 14 Minuten ein 3:0 verspielte.
Lugano – Biel 6:1 (2:1, 3:0, 1:1)
7200 Zuschauer (ausverkauft). – SR Wehrli/Koch, Obwegeser/Kovacs. – Tore: 1. (0:28) Hofmann (Furrer) 1:0. 1. (0:42) Walker (Vauclair) 2:0. 19. Lofquist (Rajala) 2:1. 29. Bertaggia (Lapierre, Cunti/Ausschluss Tschantré) 3:1. 39. (38:42) Cunti (Johnston, Lapierre) 4:1. 40. (39:57) Bertaggia 5:1. 56. Bertaggia (Morini) 6:1 (ins leere Tor). 58. Wetzel (Sutter, Pedretti/Ausschluss Vauclair) 6:2. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Lugano, 6mal 2 Minuten gegen Biel. – PostFinance-Topskorer: Lapierre; Rajala.
Lugano: Merzlikins; Furrer, Johnston; Vauclair, Sanguinetti; Ulmer, Wellinger; Riva; Hofmann, Lajunen, Lapierre; Fazzini, Cunti, Romanenghi; Walker, Sannitz, Reuille; Vedova, Morini, Bertaggia; Sorin.
Biel: Hiller (41. Paupe); Jecker, Forster; Dufner, Kreis; Maurer, Lofquist; Steiner; Pedretti, Pouliot, Rajala; Schmutz, Fuchs, Earl; Neuenschwander, Diem, Fabian Lüthi; Tschantré, Sutter, Wetzel; Joggi.
Bemerkungen: Lugano ohne Klasen, Etem (beide überzählige Ausländer), Brunner, Bürgler, Chiesa (alle verletzt), Biel ohne Micflikier, Fey, Hächler und Valentin Lüthi (alle verletzt). Lattenschuss Lapierre (33.). Biel von 51:12 bis 52:41 und 55:02 bis 55:43 ohne Torhüter. Timeout Lugano (56.).