SVP reagiert mit Wildplakaten auf Plakatstreit im Zürcher HB
(Keystone-SDA) Die SVP des Kantons Zürich muss in den letzten Wochen vor den Wahlen ihre Wahlkampagne umstellen: Weil die SBB ihr nicht erlaubt, ihre Plakate im geplanten Ausmass im Zürcher Hauptbahnhof aufzuhängen, setzt die Partei nun auf Wildplakatierung.
Wegen zahlreicher Reklamationen hatte die SBB Ende September entschieden, dass im Zürcher HB höchstens 50 Prozent der Werbefläche von Parteien gebucht werden können. Die SVP kann ihre Kampagne somit nicht wie vorgesehen durchführen.
Für den letzten Ruck vor den Wahlen müsse man nun deshalb einen anderen Weg wählen, sagte die stellvertretende SVP-Generalsekretärin Silvia Bär am Donnerstag auf Anfrage. Man werde auf Wildplakatierung setzen, also das Aufhängen oder Aufstellen von Plakaten auf privaten Grundstücken.
SVP lehnte andere Plakatstellen ab
Das Angebot der SBB, andere, weniger gut sichtbare Plakatstellen nutzen zu können, habe die Partei abgelehnt, sagte Bär weiter. Da brauche man das Geld lieber für andere Aktionen.
Sie bestätigte zudem eine Meldung des «Tages-Anzeigers» vom Donnerstag, gemäss dem die SVP von den SBB Geld zurückverlangt. Die SBB halte ihren Teil des Vertrages nicht ein, deshalb sei es naheliegend, dass die SVP nicht den vollen Preis bezahlen müsse.
Wie hoch der Betrag ist, will die SVP nicht publik machen. Es gebe aber keinerlei Streit darüber, sagte Bär weiter. Dies bestätigt auch die SBB. Wenn man den Vertrag nicht einhalte, sei es selbstverständlich, dass der Kunde nicht den vollen Betrag zahle, sagte ein Sprecher auf Anfrage.