
BONDS/Renditen für griechische Staatsanleihen bleiben auf hohem Niveau
FRANKFURT (awp international) – Das Hilfsgesuch Griechenlands hat am Rentenmarkt des Landes nicht für eine grundlegende Entspannung gesorgt. Die Renditen blieben auch am Montag auf einem hohen Niveau. Am Morgen lag die Rendite für zehnjährige Anleihen bei 8,73 Prozent. Am Freitag waren die Renditen im Zuge des Hilfsantrags zeitweise deutlich gesunken. Bis zum Abend lag die Wirkung allerdings nur noch bei etwa 0,2 Prozentpunkten. Mit der Zuspitzung der Lage war die Rendite am Donnerstag erstmals seit Einführung des Euro über neun Prozent geklettert. Der Risikoaufschlag zu deutschen Bundesanleihen lag am Montagmorgen bei 5,95 Prozentpunkten.
«Top-Thema bleibt das Land an der Ägäis», schreibt die HSH Nordbank in einer Studie. Eigentlich sei man bisher immer davon ausgegangen, dass die Politik in Athen den grossen Unsicherheitsfaktor darstelle. Nun müsse man aber feststellen, dass es eher der Wahlkampf in Nordrhein-Westfalen sei, der für Unruhe sorge. Denn vor dem Hintergrund der in zwei Wochen stattfindenden Wahl im bevölkerungsreichsten Bundesland Deutschlands möchte offenbar kein Politiker der Bevölkerung reinen Wein einschenken. Man könne wohl aber davon ausgehen, dass die Politiker nach der Wahl wieder zu Raison kommen. Allerdings wird aus Sicht der HSH Nordbank hier mit dem Feuer gespielt. Die Angelegenheit entwickele eine gefährliche und irgendwann nur noch schwer zu kontrollierende Eigendynamik.
Griechenland hatte am Freitag zum finanziellen Rettungsring gegriffen und die angebotene Hilfe von Internationalem Währungsfonds (IWF) und EU beantragt. Am Vortag war bekannt geworden, dass die Finanzlage Griechenlands noch prekärer ist als bisher bekannt. Das Haushaltsdefizit belief sich 2009 auf 13,6 Prozent der Wirtschaftsleistung./jha/wiz